10.06.2016
In Deutschland wird weniger Alkohol getrunken – auch unter Jugendlichen – und weniger geraucht. Allerdings steigt die Zahl der Menschen, die als onlinesüchtig gelten. Das geht aus dem Drogen- und Suchtbericht 2016 hervor, den die Drogenbeauftragte der Bundesregierung in Berlin vorgestellt hat.
Das Internetverhalten bereitet der Drogenbeauftragten zunehmend Sorgen. Bereits heute seien etwa 560.000 Menschen in Deutschland "onlinesüchtig". Der Ausgleich zwischen digitaler und analoger Welt sei einer der Schlüssel, um Abhängigkeiten wirksam vorzubeugen. Mortler: "Beim Thema Onlinesucht brauchen wir keine Verbote. Die digitale Welt ist wichtig und nützlich. Die User müssen sich aber bewusst sein, dass wie bei allen Dingen im Leben gilt: Die Dosis macht das Gift. Deshalb rate ich allen, auf ihre Online-Offline-Balance zu achten.“
Laut den Informationen, die Mortler präsentierte, ist hingegen der Pro-Kopf-Konsum von reinem Alkohol zwischen 1980 und 2013 um fast 3 Liter zurückgegangen. Darüber hinaus nimmt das Rauschtrinken unter Jugendlichen, das sogenannte Komasaufen, ab. Mortler wertet das als Erfolg der staatlich geförderten Präventionsprogramme, die sich speziell an Kinder und Jugendliche wenden. Trotzdem sind es noch etwa 15.500 Menschen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren, die jedes Jahr im Krankenhaus wegen Alkoholvergiftung behandelt werden müssen.
Beim Tabakkonsum ist die Entwicklung aus gesundheitlicher Sicht ebenfalls positiv. Zwar rauchen immer noch knapp 25 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, doch der Trend ist rückläufig. Bei den 12- bis 17-Jährigen sind es nur noch 7,8 Prozent. Laut Mortler ein historischer Tiefstand.
RF