NAS
|
01.02.2024
Die Syphilis-Epidemie in den USA verschlimmert sich weiter, wie aus einem neuen Regierungsbericht hervorgeht. Weiterhin seien vor allem viele homo- sowie bisexuelle Männer betroffen, die Krankheit breite sich jedoch auch bei heterosexuellen Männern und Frauen aus und betreffe zunehmend auch Neugeborene. Dies berichten Fachleute des Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Den neuen Daten zufolge gab es im Jahr 2022 mehr als 207.000 Fälle – so viele wie seit 1950 nicht mehr. Die Zahl umfasst nicht nur die ansteckendsten Stadien der Krankheit, sondern auch latente Fälle und Fälle, in denen schwangere Frauen Syphilis an ihre Babys weitergegeben haben. Etwa 59.000 der Fälle betrafen die ansteckendste Form der Syphilis. Davon waren etwa ein Viertel Frauen und fast ein Viertel heterosexuelle Männer betroffen.
"Ich denke, dass die Syphilis in der heterosexuellen Bevölkerung unwissentlich verbreitet wird, weil wir nicht darauf testen", sagte Dr. Philip Chan, der an der Brown University lehrt und leitender Arzt von Open Door Health ist, einem Gesundheitszentrum für schwule, lesbische und transsexuelle Patienten in Providence, Rhode Island. Syphilis ist eine sexuell übertragbare bakterielle Krankheit, die sich als schmerzlose Genitalwunden äußern kann. Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika. Erfolgt keine Therapie, kann die Infektion verschiedene Organe befallen und langfristig zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen – unter anderem zu einem Abbau von Nervengewebe im Gehirn oder Rückenmark. Mögliche Folgen sind Wesensveränderungen bis hin zur Demenz.
Das US-Gesundheitsministerium hat im vergangenen Jahr eine Syphilis-Taskforce einberufen, die sich darauf konzentriert, die Ausbreitung der Geschlechtskrankheit zu stoppen.