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Taxifolin: Lärchenextrakt und Bewegung stärken das Immunsystem

Natascha Koch  |  24.08.2021

Ein bestimmtes Gewebehormon unterdrückt bei einer Infektion unser Immunsystem und fördert die Ausbreitung der Viren. Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover haben herausgefunden, dass sich dieses Hormon gezielt unterdrücken lässt: mit körperlicher Bewegung und dem Nahrungsergänzungsmittel Taxifolin, einem Extrakt der sibirischen Lärche.

Dr. Melanie Ricke-Hoch in einem Labor der Abteilung für Molekulare Kardiologie mit einem Lärchenzweig.
Taxifolin wird aus Lärchenholz extrahiert. Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass der Pflanzenstoff das Immunsystem unterstützen kann.
© Karin Kaiser / MHH.

Unser Immunsystem kann Viruserkrankungen normalerweise gut abwehren. Das Gewebehormon Prostaglandin E2 (PGE2) sorgt allerdings dafür, dass die körpereigene Abwehr nicht mehr so effektiv arbeiten kann. Bei einer Covid-19-Infektion ist das fatal: Ein Team von Forschern der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universität Marburg hat herausgefunden, dass in Lungengewebe und Blutproben von schwer an Covid-19 erkrankten Patienten deutlich erhöhte PGE2-Spiegel vorhanden sind. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt, und die Viren können sich ungehindert ausbreiten.

Taxifolin und mehr Bewegung senken PGE2-Spiegel

Erhöhte PGE2-Spiegel treten auch bei Nicht-infizierten auf, vor allem bei älteren Menschen mit inaktivem Lebensstil. Den Forschern zufolge gibt es jedoch Mittel, um den PGE2-Spiegel zu senken und so die Immunantwort zu verbessern. Eines davon heißt Taxifolin: Die Substanz wird aus dem Holz der Lärche gewonnen und ist als Nahrungsergänzungsmittel zum Beispiel in der Apotheke erhältlich. In Zellkultur konnte das Forschungsteam nachweisen, dass der Pflanzenextrakt als PGE-2-Hemmer wirkt. „Ob das als vorbeugende Maßnahme für Risikopatienten infrage kommt, müssen aber erst weitere Studien klären“, sagt Studienautorin Dr. Melanie Ricke-Hoch.

Eine andere Option ist mehr Bewegung: „Wir haben Blutproben gesunder Senioren untersucht, die ein zwölfmonatiges Bewegungstraining absolviert haben“, sagt die Forscherin. Der Nachweis war eindeutig. In den Blutproben, die am Ende des Programms entnommen wurden, befand sich deutlich weniger PGE2 als in Proben aus der Zeit vor dem Training. Die Studie ist in der multidisziplinären Online-Fachzeitschrift der Public Library of Science (PLOS ONE) erschienen.

Quelle: 10.1371/journal.pone.0255335

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