04.05.2012
Voraussetzungen für einen rückenschonenden Arbeitsplatz sind eine korrekte Sitzhaltung und Ausrichtung der Möbel und Geräte. Orthopäden raten, die Sitzfläche so hoch einzustellen, dass die Arme im 90-Grad-Winkel auf der Tischplatte liegen. Ober- und Unterschenkel bilden im Idealfall einen rechten Winkel. Am besten stehen die Knie sogar etwas tiefer als der Allerwerteste. Füße stellt man am besten flach auf den Boden.
Um Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich zu vermeiden, unbedingt mit aufgestützten Unterarmen tippen. Außerdem den Bildschirm so positionieren, dass die Oberkante des Bilds auf Augenhöhe oder etwas darunter liegt. Ganz wichtig: Monitor nie seitlich zum Körper aufstellen! Bei dieser Ausrichtung muss der Kopf dauerhaft gedreht werden, was die Bandscheiben im Halswirbelbereich abnutzt.
Überdies neigen viele dazu, im oberen Rücken abzuknicken und zu "buckeln". Ein Rundrücken belastet die Bandscheiben enorm und schränkt die Atmung ein.
Eine ebenfalls sehr verbreitere Sitz-Sünde liegt im Übereinanderschlagen der Beine. Diese Position quetscht Sehnen, Bänder und Nerven ein und führt in vielen Fällen zu Taubheitsgefühlen und einer schiefen Beckenstellung.
Neben einer guten Sitzposition sei es wichtig, die Arbeitsabläufe körperlich abwechslungsreich zu gestalten und einseitige Belastungen zu vermeiden. Das rät Dr. med. Ramin Nazemi, Orthopäde und Vorstandmitglied des orthonet-NRW – einem Zusammenschluss niedergelassener Orthopäden in Nordrhein-Westfalen. Zwischendurch möglichst oft aufstehen, gehen, sich dehnen, strecken oder im Stehen telefonieren: Zwei bis drei Haltungswechsel pro Stunde gelten als Minimum für gelenkschonendes Arbeiten. Wege zur Toilette oder in die Küche bieten sich gewissermaßen als kleine Trimmpfade an, um die Schultern zu kreisen oder die Arme auszuschütteln.
RF