23.09.2013
US-amerikanischen Forschern ist es in einem Experiment gelungen, Ängste zu lindern, indem sie Betroffene im Schlaf verschiedenen Gerüchen aussetzten. Mit dabei war neben dem Duft von Zitrone, Pfefferminz, Gewürznelke oder Holz auch der Geruch von Turnschuhen.
Für ihre Versuche hatten die Wissenschaftler von der Northwestern University Feinberg School of Medicine, Chicago, USA, 15 gesunde Studienteilnehmer zunächst Fotos von zwei verschiedenen Gesichtern betrachten lassen und ihnen dabei leichte Elektroschocks verpasst. Auf diese Art und Weise wurden die Teilnehmer verängstigt. Zeitgleich setzten die Forscher die Personen beim Betrachten der Bilder verschiedenen Gerüchen aus – darunter auch dem von neuen Turnschuhen. Anschließend sollten die Personen schlafen. Während sie sich in einer Tiefschlafphase befanden, verströmten die Wissenschaftler im Schlaflabor einen der Gerüche. Wieder wach, sollten sich die Teilnehmer erneut die Fotos ansehen. Das Ergebnis: Das Betrachten desjenigen Fotos, das mit dem im Schlaf wahrgenommenen Geruch in Verbindung stand, löste deutlich weniger Angstsymptome aus. Die Wirkung der Behandlung war bei jenen Teilnehmern am stärksten, die am längsten geschlafen hatten.
Die Wissenschaftler erklären sich das Ergebnis damit, dass Gefühle – in diesem Fall Angst – offensichtlich auch im Schlaf beeinflusst werden können. Vernimmt der Mensch im Schlaf den Geruch, vergegenwärtigt sein Gehirn wieder und wieder das Angst machende Foto, gewöhnt sich daran und lindert so die Angst davor. Die Gewöhnung ist eine Methode, mit der übrigens auch im Wachzustand Ängste behandelt werden.
FH