20.05.2020
Eine Untersuchung von 5.000 Würzburgern zeigte, dass 42 Prozent der Teilnehmer mindestens einen Risikofaktor für Herzinsuffizienz aufwiesen, darunter viele schon im Alter zwischen 30 bis 39 Jahren. Am häufigsten handelte es sich um <link>Bluthochdruck (45 Prozent), gefolgt von <link>Fettleibigkeit (20 Prozent). Das Vorliegen dieser Risikofaktoren bezeichnen Kardiologen als Stadium A einer Herzinsuffizienz. Veränderungen am Herzen wurden bei 17 Prozent der Studienteilnehmer gefunden, ohne dass Symptome aufgetreten waren, was die Experten als Stadium B bezeichnen. Dies betraf zu 78 Prozent Frauen im Alter von durchschnittlich 47 Jahren.
Warnzeichen müssen ernst genommen werden
Professor Götz Gelbrich, der die Studie mit seinen Kollegen in „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlichte, erklärt, warum das aber noch nicht bedeutet, dass etwa 60 Prozent der untersuchten Personen herzkrank waren: „Die Stadien A und B sind Vorstufen einer Herzinsuffizienz. So wie Sehschwäche nicht zwingend Blindheit zur Folge hat, so mündet eine Vorstufe der Herzinsuffizienz nicht zwingend in eine klinische Herzschwäche. Aber so wie die Sehschwäche ein Warnzeichen ist, das ärztlich abgeklärt werden sollte, so sind auch die Stadien A und B der Herzinsuffizienz Warnzeichen, die ernst genommen werden sollten.“
Überrascht hatte die Experten, dass von den Personen im Stadium B etwa ein Drittel keinen bekannten Risikofaktor aufwies. Sie nehmen deshalb an, dass es bislang unbekannte Risikofaktoren geben könnte oder dass die Grenzwerte, z. B. wann eine Herzkammer als vergrößert gilt, überprüft werden müssten. Dafür werden die Forscher in kommenden Folgeuntersuchungen, die alle drei bis vier Jahre stattfinden, genau hingucken, ob sich bei diesen Personen eine Herzinsuffizienz mit klinischen Symptomen (Stadien C und D) entwickelt.
ZOU