17.06.2020
Je weniger Fleisch die fast 9.000 Studienteilnehmer aßen, desto niedriger war ihr BMI. Studienautorin Evelyn Medawar vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Gehirnwissenschaften in Leipzig nennt einen möglichen Grund dafür: „Produkte, die übermäßig fett- und zuckerreich sind, machen besonders dick. Sie regen den Appetit an und verzögern das Sättigungsgefühl. Wenn Sie tierische Lebensmittel meiden, konsumieren Sie im Durchschnitt weniger solcher Produkte.“ Im Gegensatz dazu enthält vegetarisches Essen viele Ballaststoffe und wirkt sich positiv auf das Darmmikrobiom aus.
Auf den BMI scheint sich auch die Art der tierischen Produkte auszuwirken: Wenn überwiegend primäre tierische Produkte verzehrt wurden, also Fleisch, Wurst und Fisch, hatten die Personen im Durchschnitt einen um 1,2 Punkte höheren BMI als jemand, der keine oder eher sekundäre tierische Produkte wie Eier, Milch, Milchprodukte, Käse und Butter aß.
Vegetarier sind introvertierter als Fleischesser
Auch die Persönlichkeit stand im Zusammenhang mit der Art der Ernährung: Menschen mit überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln auf dem Speiseplan waren introvertierter als jene, die sich hauptsächlich von tierischen Produkten ernährten. Eine Tendenz zu neurotischem Verhalten, wie andere Studien sie Vegetariern zugesprochen hatten, konnten die Wissenschaftler nicht bestätigen. Auch Zusammenhänge mit depressiven Stimmungen wurden im Gegensatz zu früheren Studien nicht beobachtet.
In einer Umfrage des Allensbach-Instituts gaben im vergangenen Jahr mehr als 6,1 Millionen Deutsche an, Vegetarier zu sein – 400.000 mehr als zwei Jahre zuvor.
ZOU