ZOU
|
06.08.2024
Mit der Verpflegung in Krankenhäusern sind viele Patienten unzufrieden – und tatsächlich enthalten die Gerichte häufig zu wenig Obst und Gemüse, dafür zu viel Fleisch. Eine Studie der Universität Bonn zeigt, dass eine größere Auswahl an vegetarischen Gerichten die Ernährung in Krankenhäusern verbessern könnte.
Das Angebot bestimmt die Nachfrage – so scheint es auch beim Krankenhausessen zu sein. In zwei Umfragen sollten je knapp 1000 Erwachsene, die üblicherweise mindestens einmal pro Woche Fleisch essen, zwei Wochen lang täglich ein Gericht vom Speiseplan eines Krankenhauses auswählen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass häufiger vegetarische Varianten ausgewählt wurden, wenn sich unter den drei angebotenen Gerichten nur eines mit Fleisch und zwei ohne fanden.
Kreative Menübeschreibungen sind unnötig
Werbebotschaften für die vegetarischen Gerichte wie „bunt und gesund“ erwiesen sich eher als kontraproduktiv und reduzierten die Zufriedenheit mit der Speisekarte. Neutrale Benennungen wie Menü 1, 2 und 3 hatten dagegen keinen Einfluss.
Prof. Simone Dohle vom Forschungsbereich „Sustainable Futures“ der Universität Bonn sagte dazu: „Die Food-Choice-Architektur kann dazu beitragen, Menschen zu gesünderen und nachhaltigeren Ernährungsoptionen zu bewegen. Mehr vegetarische Optionen im Speiseplan könnten eine gesündere Menüwahl fördern. Eine weitere Ausgestaltung der Menübeschreibung ist hingegen nicht notwendig und könnte sogar die Zufriedenheit senken. Wir hoffen, dass unsere Studienergebnisse eine wissenschaftliche Basis für nachhaltige Veränderungen der Speisepläne der Krankenhäuser liefern, die allgemein zu einer gesünderen Ernährung beitragen.“
Quelle: DOI 10.1016/j.jenvp.2024.102348