Baby & FamilieGesundheit

Kinder: Vergiftungsgefahr durch Waschmittel-Kapseln

01.04.2014

Flüssigwaschmittel präsentieren sich neuerdings handlich, bunt und glänzend – und zwar in Form sogenannter "Liquid Caps", "Gel Caps" oder "Waschmittelkissen". Allerdings kommen die Waschmittel-Kapseln, die wie zu groß geratene Bonbons aussehen, nicht nur bei Erwachsenen gut an. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor einer erhöhten Vergiftungsgefahr für Kinder.

Großaufnahme runder Kopf und Schultern Kleinkind mit rosagestreiftem Oberteil vor Waschmaschinenauge mit Wäsche
Eine laufende Waschmaschine kann Kinder faszinieren. Gefährlich wird es allerdings, wenn sie neuartige Waschmittel-Kapseln, die wie Süßigkeiten aussehen, in den Mund nehmen.
© Heiko Barth - Fotolia

Bei diesen Kapseln handelt sich um hochkonzentrierte Flüssigwaschmittel in einer dünnen Folienummantelung, die sich beim Waschen im Wasser auflöst. Dies, gepaart mit ihrer ansprechenden Farbe, soll sie für Käufer attraktiv machen. Durch ihr Aussehen erhöht sich allerdings auch die Gefahr, dass Kinder sie als vermeintliche Süßigkeiten in den Mund nehmen und zerbeißen, warnen Vertreter des BfR. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass Waschmittel-Kapseln ein erhöhtes Vergiftungsrisiko bergen. In Deutschland seien seit 2012 rund 150 Unfälle dokumentiert worden, zehn Prozent mit mittelschweren Gesundheitsbeeinträchtigungen. Diese können sich in Form von Husten, Übelkeit oder Erbrechen äußern.

"Um Vergiftungsunfälle zu vermeiden, sollten Eltern immer darauf achten, dass diese Produkte nicht in die Hände von Kindern gelangen können", sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Eltern sollten die Packungen nach Gebrauch sofort wieder verschließen, keine Einzelportionen griffbereit auf der Waschmaschine liegen lassen und Nachfüllbehälter nicht in der Reichweite von Kindern aufbewahren. Des Weiteren könnten erklärende Gespräche mit Kindern und auch erwachsenen Bezugspersonen der Kinder – wie z.B. Betreuer – vor Vergiftungsunfällen schützen.

Auch die Hersteller haben bereits erste Maßnahmen ergriffen, um die Produkte sicherer zu gestalten. Sie verzichten auf Farben, die auf Kinder besonders anziehend wirken, verstärken die Verpackungsverschlüsse und bringen Warnhinweise auf den Verpackungen an. Außerdem prüfen die Hersteller, ob das Folienmaterial mit Bitterstoffen und einer anderen Oberfläche versehen werden kann. Das BfR empfiehlt ihnen darüber hinaus, auf dunkle, matte Folienoberflächen umzustellen.

HH

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