30.03.2016
Zu viel Sonne erhöht nachweislich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Keine Sonne könnte für die Lebenserwartung allerdings unter Umständen sogar noch schlechter sein. So lebten Frauen, die gern in der Sonne badeten, in einer schwedischen Studie länger als Frauen, welche die Sonne mieden.
Im Vergleich zu Sonnenanbeterinnen verringerte sich die Lebenserwartung bei Studienteilnehmerinnen, die Sonnenlicht strikt vermieden, um bis zu 2,1 Jahre. Dies berichten Forscher um Dr. Pelle Lindqvist vom Karolinska University Hospital in Stockholm, Schweden. Bei den Sonnenbadenden traten seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Durch die höhere Lebenserwartung sei es in dieser Gruppe daher häufiger zu Todesfällen durch Krebs gekommen, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of Internal Medicine. Sie hatten Informationen von mehr als 29.000 Schwedinnen analysiert, die über 20 Jahre gesammelt worden waren. Welchen Einfluss Faktoren wie etwa das Sonnenvitamin D auf das Ergebnis der Beobachtungsstudie haben könnten, sei nicht zu sagen. Das Studiendesign lasse zudem noch keinen definitiven Rückschluss auf Ursache und Wirkung zu: So könne es auch möglich sein, dass die Frauen, die viel in der Sonne waren, allgemein gesünder lebten und sich mehr bewegten.
Als wären die Ergebnisse nicht schon paradox genug, fanden die Forscher weiter heraus, dass Raucherinnen, die sich am häufigsten der Sonne aussetzten, eine ähnliche Lebenserwartung hatten wie Nichtraucher, welche die Sonne vermieden. Dies deute darauf hin, dass das strikte Vermeiden von Sonnenlicht genauso ungesund sein könnte wie Rauchen, glauben die Wissenschaftler.
HH