Viele Raucher haben COPD-Symptome

Bei der Hälfte der Raucher und Ex-Raucher mit normaler Lungenfunktion treten Atemwegsprobleme wie Husten, Kurzatmigkeit oder pfeifender Atem auf. Das belegt eine Studie von Forschern aus den USA, die ihre Ergebnisse im Fachblatt New England Journal of Medicine veröffentlichten. Ein Drittel der Raucher und Ex-Raucher mit normaler Lungenfunktion hatte Symptome einer chronischen Bronchitis. Unter denjenigen, die nie geraucht hatten, galt dies nur für zwei Prozent. Zusätzlich kam es bei Rauchern deutlich häufiger als bei Nichtrauchern zu einer phasenweisen Verschlimmerung der Atemwegsbeschwerden. CT-Scans der Lunge zeigten bei ihnen eine verdickte Wand der Atemwege, was auf eine Lungenerkrankung hindeutet. Darüber hinaus nutzten sie häufiger Medikamente, um Atemwegsbeschwerden zu lindern. Derzeit wird die Lungenkrankheit COPD durch eine Lungenfunktionsmessung mit Hilfe eines sogenannten Spirometers diagnostiziert. Das Gerät misst den Luftstrom beim Ein- und Ausatmen.

Zum einen gibt die Studie Anlass dazu, die Diagnose-Kriterien für die Lungenerkrankung COPD zu überdenken. Viele Menschen, die nicht als an COPD-erkrankt gelten, könnten vielleicht an einer Vorstufe der fortschreitenden Lungenkrankheit leiden und womöglich von einer frühen Therapie profitieren, so die Meinung der Forscher. Genau wisse man das jedoch nicht, weil diese Menschen nicht in klinischen Studien berücksichtigt würden. Zum anderen deuten die neuen Erkenntnisse darauf hin, dass die Spirometrie als alleiniges Diagnosemittel unter Umständen zu kurz greift.

HH