02.01.2020
Einer neuen Übersichtsarbeit zufolge haben Kinder, die Vollmilch trinken, ein geringeres Risiko, übergewichtig oder fettleibig zu werden. Dieses Ergebnis stellt die Annahme in Frage, dass fettreduzierte Milch dazu beiträgt, überzählige Kilos zu vermeiden.
Entgegen der Erwartungen zeigte sich, dass Kinder, die Vollmilch trinken, eine um 40 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht oder Fettleibigkeit hatten als Kinder, die fettarme Milch tranken. Das geht aus einer Analyse von 28 Studien aus sieben Ländern hervor, die sich mit dem Verzehr von Milch und dem Körpergewicht bei Kindern befassten.
Keine der 28 Studien mit insgesamt fast 21.000 Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren ergab, dass Kinder, die fettarme Milch tranken, ein geringeres Risiko hatten, übergewichtig oder fettleibig zu werden. Im Gegensatz dazu zeigten 18 der 28 Studien, dass Vollmilch trinkende Kinder seltener übergewichtig oder fettleibig waren.
Studie stellt Ernährungsempfehlungen infrage
Dr. Jonathon Maguire, Hauptautor der Studie und Kinderarzt im St. Michaels Krankenhaus in Toronto erläutert, warum man aber nicht automatisch aus den Ergebnissen folgern kann, dass Vollmilch immer vor Übergewicht schützt: „Alle von uns untersuchten Studien waren Beobachtungsstudien. Das bedeutet, dass wir nicht sicher sein können, ob tatsächlich die Vollmilch das geringere Risiko für Übergewicht erklärt. Vollmilch kann mit anderen Faktoren zusammenhängen, die das Risiko für Übergewicht oder Adipositas verringert haben.“
Die Ergebnisse stellen internationale Ernährungsempfehlungen infrage, denen zufolge Kinder ab dem zweiten Lebensjahr fettarme Milch anstelle von Vollmilch zu sich nehmen sollten, um das Risiko für Übergewicht zu verringern.
ZOU