Ob der Einsatz einer Hyaluronsäurespritze bei Patienten infrage kommt, bespricht man individuell mit dem behandelnden Arzt, im besten Fall einem geeigneten Facharzt für Orthopädie. Er kann auch die genauen Kosten für die Behandlung beziffern, die von der gesetzlichen Krankenkasse für gewöhnlich nicht übernommen werden. Bei der Injektion von Hyaluronsäure ins Kniegelenk handelt es sich um eine sogenannte Individuelle Gesundheits-Leistung (IGeL), die selbst bezahlt werden muss. Private Krankenkassen können die Kosten für die Behandlung hingegen übernehmen.
Natürlicher Stoff
Hyaluronsäure ist ein Stoff, der in Gelenken für die nötige Schmiere sorgt. Verschleißt das Gelenk mit dem Alter, mangelt es unter anderem an diesem Schmierstoff. Der Arzt gleicht diesen Mangel mit den ölig-zähflüssigen Hyaluronsäure-Spritzen wieder aus. Dies verhindert allerdings nicht, dass der Verschleiß weiter voranschreitet. Auch kann der Prozess nicht umgekehrt werden. Die Behandlung bringt vorübergehende Linderung der Beschwerden.
In der Regel injiziert der Arzt drei bis fünf Spritzen im Abstand von je einer Woche. Ein solcher Therapieblock kostet abhängig vom angewendeten Präparat etwa zwischen 120 und 400 Euro. In Studien hielt die Wirkung der Spritzen von wenigen Wochen bis zu einem Jahr an. Danach ist eine erneute Behandlungsserie möglich. Zuvor sollte der Arzt jedoch mit dem Patienten überprüfen, ob die vorherigen Injektionen die Beschwerden tatsächlich gelindert haben.
Das Knie bevorzugt
Bei der Behandlung spritzt der Arzt die Hyaluronsäure direkt in den Gelenkspalt. Dies ist beim Kniegelenk am einfachsten, aber auch beim Ellenbogen-, Schulter- und Sprunggelenk möglich. Am Hüftgelenk ist die Injektion schwierig und nur unter Bildführung mit Ultraschall möglich. Es ist wichtig, dass der Arzt hygienisch arbeitet, damit keine Keime durch die Einstichstelle in das Gelenk gelangen und dieses sich entzündet. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Haut überempfindlich reagiert.
Apotheker Fabian Henkel