Dr. Karen Zoufal
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02.02.2021
Die Weichteile im Gesicht geben mit der Zeit der Schwerkraft nach. Während man bislang davon ausgegangen ist, dass dafür eine Schwächung der Bänder in der Gesichtsmitte verantwortlich ist, kommt eine neue Studie zu dem Ergebnis, dass auch der Abbau von Fett – sowohl dicht unter der Haut als auch in tieferen Bereichen – dazu beiträgt. Dies berichten Chirugen in dem Fachblatt „Plastic and Reconstructive Surgery“.
Das Gesamtvolumen an Fett verringerte sich innerhalb von etwa zehn Jahren von durchschnittlich 46,5 auf 40,8 Kubikzentimeter, was einer Abnahme um 12,2 Prozent entspricht. Dabei verringerte sich das Fettvolumen direkt unter der Haut um durchschnittlich 11,3 Prozent, während es in tieferen Schichten um 18,4 Prozent abnahm. Dies passierte bei Männern und Frauen etwa im gleichen Umfang.
Die plastischen Chirurgen nehmen an, dass der Abbau von Fett in den tiefen Hautschichten den darüber liegenden Schichten die Unterstützung entzieht. „Das führt zu einer Vertiefung der Nasolabialfalte, die von der Nase bis zum Mund verläuft. Währenddessen lässt der Fettabbau näher an der Oberfläche die Wangen entleert erscheinen“, sagte Dr. Aaron Morgan vom Medical College of Wisconsin. Ähnlich lassen sich Veränderungen um die Augen und an den Wangen erklären.
Die Forscher hatten Aufnahmen von 19 Personen, bei denen im Abstand von mindestens zehn Jahren Computertomographien des Kopfes durchgeführt wurden, miteinander verglichen. Die Patienten hatten keine Facelifting-Operationen oder andere kosmetische Eingriffe durchführen lassen. So konnten Veränderungen der Fettablagerungen im Bereich zwischen Augen und Mund im Laufe der Zeit verfolgt werden. Bei der ersten Tomographie waren die Personen durchschnittlich 46 Jahre alt, bei der Nachuntersuchung durchschnittlich 57 Jahre.
Quelle: DOI 10.1097/PRS.0000000000007518