26.03.2020
Während in China durchschnittlich 2,3 Prozent der Covid-19-Erkrankten gestorben sind, sind es in Italien knapp zehn Prozent – in Deutschland liegt die Sterberate mit etwa 0,5 Prozent derzeit deutlich darunter.
Die großen Unterschiede begründen die Wissenschaftler zum einen mit dem Durchschnittsalter der italienischen Erkrankten: Während in China 11,9 Prozent der Erkrankten 70 Jahre oder älter waren, waren es in Italien 37,6 Prozent der Infizierten. Die Sterberaten der Personen bis 69 Jahren ähneln sich dagegen in beiden Ländern und betragen je nach Altersgruppe bis zu 3,6 Prozent. Hinzu kommt, dass in Italien jeder Tod eines Menschen, bei dem das Coronavirus nachgewiesen wurde, als Tod durch Covid-19 in die Statistik eingeht, auch wenn er an Herzversagen gestorben ist. Das ist häufig der Fall, weil viele Infizierte schon vor Covid-19 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten. Auch Testkapazitäten spielen eine Rolle: In Italien werden vorrangig schwer Erkrankte getestet, wodurch Infizierte mit milden Verläufen unentdeckt bleiben, die tatsächliche Fallzahl dürfte also viel höher sein.
In weiteren Fachartikeln beschrieben italienische Ärzte die überaus schwierigen Arbeitsbedingungen: Ein Mangel an Schutzausrüstung, Beatmungsgeräten, Intensivbetten und Medikamenten führten zeitweise dazu, dass die Kranken nicht angemessen behandelt werden konnten und Covid-19 in den Krankenhäusern verschleppt wurde.
ZOU