17.09.2013
Obwohl die meisten Menschen Viren, die Lippenherpes verursachen, in sich tragen, kommt die Krankheit nur bei jedem fünften zum Ausbruch. Warum nur einige unter den schmerzhaften Pusteln und Bläschen zu leiden haben, war bislang unklar. Forscher fanden jetzt heraus, dass die Ursache im Erbgut zu suchen ist.
Die Wissenschaftler aus Großbritannien und Deutschland analysierten hierfür tausende von Genen, um jene herauszufiltern, die dem Immunsystem helfen, die Viren unter Kontrolle zu halten. Durch die Untersuchung von Blutproben fanden sie anschließend heraus, dass bei Menschen mit Lippenherpes ein spezielles Gen mit dem Kürzel IL28b in veränderter Form vorliegt. Diese Mutation bedeute, dass die Immunabwehr des Körpers nicht in der Lage sei, adäquat auf die Viren zu reagieren, so dass die Krankheit ausbrechen könne, schreiben die Forscher online in der Fachzeitschrift PLoS ONE.
Darüber hinaus stehe das gefundene Gen mit einer weiteren Krankheit in Verbindung, stellen die Wissenschaftler fest. So scheint es dafür verantwortlich zu sein, wie gut Patienten mit Hepatitis C auf die Therapie ansprechen. Liegt die veränderte Form vor, schlägt die Behandlung offenbar weniger gut an. Dies sei ein weiterer Beweis dafür, dass eine einzelne genetische Mutation mit verschiedenen Viren in Zusammenhang stehen kann, schreiben die Wissenschaftler.
HH