14.12.2017
Viele Menschen schieben den Zahnarzt-Besuch lange vor sich her: Für jeden vierten Erwachsenen ist der Gang zum Zahnarzt mit psychischem Stress und Angst verbunden, etwa vier Prozent leiden sogar unter einer ausgeprägten Zahnbehandlungsphobie. Wissenschaftler des Uniklinikums Jena haben nun untersucht, welche nicht-medikamentösen Maßnahmen gegen Zahnarztangst helfen.
In der Auswertung von insgesamt 29 Studien kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass ausführliche Information, Musik, Entspannung und Ablenkung gegen leichte bis mittlere Zahnarztangst wirken. Hypnose erwies sich als am wirksamsten. „Wir waren überrascht, dass nahezu alle Interventionen wirksam waren, um die psychische Belastung zu verringern, ein Großteil der Patienten berichtete von einem Nachlassen der Angst. Die mit Abstand besten Ergebnisse zeigten sich beim Einsatz von Hypnose“, so die Psychologin PD Dr. Jenny Rosendahl, die die Metastudie leitete. Damit sieht sie das Ergebnis einer früheren Arbeit zur Wirksamkeit von Hypnose bei chirurgischen Eingriffen bestätigt. Sie ergänzt: „Eine schmerzlindernde Wirkung der untersuchten Maßnahmen ließ sich aber nicht nachweisen. Das liegt sicher auch daran, dass die meisten Zahnbehandlungen ohnehin unter Lokalanästhesie durchgeführt wurden.“
Mit ihrem Ergebnis wollen die Studienautoren Zahnmediziner bestärken, zusätzlich zur Standardbehandlung auch nicht-medikamentöse Maßnahmen für angespannte und ängstliche Patienten einzusetzen. Rosendahl: „Schon ablenkende Bilder oder Musik können die Angst der Patienten verringern." Der Aufwand für Hypnose müsse zudem nicht groß sein: In den untersuchten Studien kamen die Anweisungen hierfür von einem Band.
NK