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30.12.2021
Worum handelt es sich?
Covid-19-Patienten ab zwölf Jahren, bei denen das Risiko eines schweren Verlaufs besteht, können im Frühstadium der Erkrankung vorbeugend mit dem neuen Medikament behandelt werden. Paxlovid besteht aus einer Kombination zweier Wirkstoffe: Nirmatrelvir stoppt die Virusvermehrung und Ritonavir verlangsamt den Abbau von Nirmatrelvir, damit es länger in ausreichender Konzentration im Körper verfügbar ist.
Wie wird das Medikament eingenommen?
Die Anwendung von Paxlovid hat ein enges Zeitfenster: Es muss möglichst früh nach Symptombeginn für fünf Tage eingenommen werden. Weder vor der Infektion noch in einem späten Stadium ist das Arzneimittel geeignet.
Wie wirksam ist es?
Die Notfallzulassung wurde auf Basis vorläufiger Studiendaten erteilt. Sie zeigen, dass die rechtzeitige Behandlung den Anteil der Patienten, die einen Krankenhausaufenthalt benötigen oder an der Infektion verstarben, im Vergleich zu einem Placebo um 88 Prozent verringerte.
Wann ist Paxlovid in Deutschland verfügbar?
In der EU befindet sich das Medikament derzeit im beschleunigten Zulassungsverfahren. Die Bundesregierung hat bereits eine Million Packungen geordert, die vermutlich im Januar verfügbar sein werden.
Hat Paxlovid Nebenwirkungen?
Mögliche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Paxlovid waren in der Zulassungsstudie Geschmacksstörungen, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen. Da die gleichzeitige Anwendung von Paxlovid mit anderen Arzneimitteln zu Wechselwirkungen führen kann, ist vor der Einnahme genau zu klären, welche weiteren Medikamente eingenommen werden. Für Personen mit HIV sowie bei schwerer Nieren- oder Lebererkrankung ist das Medikament ungeeignet.
Macht das Medikament die Impfung überflüssig?
Paxlovid wird von Fachleuten als Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie gewertet, insbesondere vor dem Hintergrund neuer Virus-Varianten. Dennoch weisen die Experten darauf hin, dass Paxlovid kein Ersatz für die Impfung ist, die nach wie vor als erstes Mittel zur Eindämmung der Pandemie gilt.