Dr. Karen Zoufal
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28.08.2021
Zunächst gilt es, den Notruf unter 112 zu wählen. Wichtig dabei ist, Ruhe zu bewahren: „Das ist schwer umzusetzen, aber besonnen zu bleiben ist extrem wichtig, damit wir dem Patienten besser und schneller helfen können“, sagte Wattai. Dafür sind Informationen hilfreich, die am Telefon übermittelt werden, z. B. die Adresse und eine kurze Beschreibung des Geschehens.
Wenn die kranke oder verunglückte Person nicht sprechen kann, schreibt man am besten ihren Namen und das Geburtsdatum für das Rettungsteam auf – wenn bekannt, auch eingenommene Medikamente, Allergien, die Krankengeschichte und Kontaktdaten eines Angehörigen.
Besonders in größeren Wohnanlagen, Wohnheimen und nachts ist es hilfreich, die Rettungskräfte draußen zu empfangen und ihnen den Weg zu weisen. Sobald sie eingetroffen sind, ist es wichtig, deren Arbeit nicht zu behindern. Wattai erklärt: „Jeder möchte helfen, so gut er kann, aber bitte treten Sie zur Seite und lassen Sie die Rettungssanitäter ihre Arbeit machen, es sei denn, sie bitten um Ihre Hilfe.“ Deshalb ist es auch sinnvoll, genügend Platz zu schaffen und Haustiere vom Geschehen fernzuhalten.
Sofort eingreifen bei größeren Blutungen und Herzstillstand
„Bei einem Herzstillstand muss man möglichst direkt nach dem Notruf mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen, denn jede Minute zählt“, sagte Wattai. Wer nicht weiß, wie das gemacht wird, kann sich von der Notrufstelle anleiten lassen.
„Wenn jemand eine starke arterielle Blutung hat, dauert es nur ein paar Minuten, bis er so viel Blut verliert, dass sein Leben in Gefahr ist“, sagte Wattai. In diesem Fall gilt es, konstanten Druck auf die Wunde auszuüben. „Verlieren Sie keine Zeit damit, sauberes Verbandsmaterial zu suchen – Keime sind in diesem Szenario Ihre geringste Sorge“, erläutert er.