ZOU
|
01.02.2023
Das Forschungsteam hatte 240 erwachsene Zwillingspaare, die in verschiedenen US-Bundesstaaten lebten, miteinander verglichen. 40 Prozent der Zwillinge lebten in Staaten, in denen Cannabis legal war. In einer früheren Studie hatte die Gruppe bereits herausgefunden, dass eineiige Zwillinge etwa 20 Prozent häufiger Cannabis konsumierten, wenn sie in Staaten leben, in denen Cannabis legal war – im Vergleich zu den Geschwistern in Staaten, in denen es illegal war. Eine neue Umfrage ergab bei beiden Gruppen keine Unterschiede in Bezug auf den Konsum illegaler Drogen wie Kokain und Heroin, psychotisches Verhalten, finanzielle Not, kognitive Probleme, Arbeitslosigkeit und die Beziehungen am Arbeitsplatz und zu Hause.
„Wir haben alles aufgenommen, wozu wir Daten hatten, um einen umfassenden Überblick über die Auswirkungen auf den Menschen zu erhalten. Da war nicht viel zu finden. Wir haben wirklich keine Hinweise auf viele der Schäden gefunden, über die sich die Menschen bei der Legalisierung Sorgen machen. Diese Ergebnisse sind beruhigend“, sagte Stephanie Zellers von der Universität Colorado at Boulder. Es gab keinen Zusammenhang zwischen der Legalisierung von Cannabis und einem erhöhten Risiko einer Cannabisabhängigkeit und auch keinen Hinweis darauf, dass Cannabis als „Einstiegsdroge“ fungiert. Zwillinge in Staaten, in denen Cannabis legal ist, hatten dagegen weniger Symptome einer Alkoholkonsumstörung. Es war beispielsweise weniger wahrscheinlich, dass sie alkoholisiert Auto fuhren.
2014 war Colorado einer der beiden ersten Bundesstaaten der USA, in denen Cannabis für den privaten Konsum legalisiert wurde. Heute ist Cannabis in 21 US-Bundesstaaten legal.
Quelle: DOI 10.1017/S0033291722003762