13.12.2018
Nicht nur Antibiotika können Bakterien resistent machen: Es wurde nachgewiesen, dass Desinfektionsmittel, die in Häusern verwendet werden, ebenfalls zu Resistenzen bei Mikroorganismen im Hausstaub führen. Diese könnten problematisch werden, wenn man sich mit ihnen infiziert.
Bei der Untersuchung von Staub aus 42 Sportstätten im Nordwesten der USA wurde ein Zusammenhang zwischen dem Gehalt an Desinfektionsmitteln und bakteriellen Resistenzen entdeckt: Je höher die Konzentration des antimikrobiellen Mittels Triclosan war, umso mehr Resistenzgene wurden gefunden. Dabei handelte es sich nicht um Gene, die Bakterien resistent gegen Triclosan machen, sondern um Gene, die Resistenzen gegen medizinisch wichtige Antibiotika erzeugen.
Die Initiatorin der Studie, Prof. Erica Hartmann von der Northwestern’s McCormick School of Engineering in Illinois, ist der Meinung, dass zu viel desinfiziert wird: „Die große Mehrheit der Mikroben um uns herum ist nicht schädlich, sondern kann sogar gut sein. Wischen Sie Ihre Fitnessgeräte mit einem Handtuch ab. Waschen Sie Ihre Hände mit normaler Seife und Wasser. Es gibt absolut keinen Grund, antibakterielle Reinigungsmittel und Handseifen zu verwenden.“
Antibiotikaresistenzen sind weltweit ein großes Problem für das Gesundheitswesen. Allein in den USA sterben jährlich fast 25.000 Menschen an Infektionen mit resistenten Keimen. Triclosan wurde in den USA früher häufig Handseifen und Reinigungsmitteln zugesetzt. Ende 2016 hat die amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) die Chemikalie für Handseifen verboten, dennoch ist sie in vielen Produkten immer noch enthalten. Hartmann und ihr Team wollen nun untersuchen, ob weitere antimikrobielle Chemikalien ebenfalls Resistenzen bei Bakterien auslösen können.
ZOU