28.01.2019
Aus seit 1995 gesammelten Daten von 20.000 Männern ergab sich, dass ein späterer Prostatakrebs durch die Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) gut vorhergesagt werden kann. Innerhalb von 22 Jahren starben 300 Männer an Prostatakrebs. Bei Männern, deren PSA-Wert alle zwei Jahre kontrolliert worden war, waren es knapp 30 Prozent weniger als in der Kontrollgruppe, in der keine Messungen vorgenommen worden waren. Dabei zeigte sich, dass vor allem der allererste gemessene Wert eine hohe Aussagekraft besaß.
„Diese Forschung ist wichtig, weil sie die langfristigen Auswirkungen eines organisierten Screening-Programms in Schweden zeigt“, sagt Dr. Maria Frånlund von der Sahlgrenska Academy der Universität Göteborg, die die Daten aus vier Publikationen in ihrer Doktorarbeit präsentierte.
Frånlunds Studie ist derzeit diejenige mit dem längsten Beobachtungszeitraum für Prostatakrebs, für die 20.000 Männer im Alter von 50 bis 64 Jahren ausgewählt wurden. Bei der Hälfte von ihnen wurden alle zwei Jahre die PSA-Werte gemessen, die andere Hälfte diente als Kontrollgruppe. Wenn der Wert auffällig war, wurde eine Biopsie veranlasst.
Die Ergebnisse von Frånlund wurden publiziert, nachdem sich die schwedische Gesundheitsbehörde im Sommer gegen eine alleinige PSA-Kontrolle ausgesprochen hatte, mit der Begründung, dass dies zur Überdiagnose und unnötigen Behandlungen führe. Auch in Deutschland wird der PSA-Test nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wer sich dafür entscheidet, muss den Test als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) selbst bezahlen.
ZOU