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Weniger Stress beim Weihnachtseinkauf

ZOU  |  28.11.2024

Viele Menschen fühlen sich von langen Einkaufslisten in der Vorweihnachtszeit gestresst. Fachleute erklären, wie Erkenntnisse zum Einkaufen und Schenken aus der Hirnforschung und der Psychologie helfen können, den Stress zu umgehen.

Frau mit Einkaufstüten
Experten geben Tipps, wie der Weihnachtseinkauf nicht in Stress ausartet.
© Halfpoint/iStockphoto

„Der Wunsch, mit anderen zu teilen, ist so alt wie die Menschheit selbst“, erläutert der Psychologe Dr. Diego Guevara Beltran von der Universität Arizona in Tucson. „Das Teilen von Nahrung verschaffte den frühen Menschen einen evolutionären Vorteil. Mit anderen Menschen zu teilen, ist ein Signal, das kommuniziert, wie sehr man sie und die Beziehung zu ihnen schätzt.“ 

Es vermittelt zudem ein gutes Gefühl, anderen zu helfen. Doch damit das Schenken glücklich macht, darf es keine Verpflichtung darstellen und muss Freude machen. „Das bedeutet, dass es stressig sein kann, wenn das Schenken obligatorisch erscheint, wir nicht sehen können, ob ein Geschenk gut ankommt oder das Schenken zu einem Wettbewerb wird“, so Guevara Beltran.

Gehirn hat nur eine begrenzte Kapazität für Entscheidungen

Prof. Dr. Beth Frates von der Harvard Medical School in Boston erklärt, warum Einkaufen stressig sein kann: „Zeitdruck und ein limitiertes Budget können belastend sein. Zudem hat das Gehirn nur eine begrenzte Kapazität, Entscheidungen zu treffen. Das führt zu Entscheidungsmüdigkeit, die Stressreaktionen provozieren kann, zum Beispiel bei einer langen Schlange oder einem nicht vorrätigen Artikel.“

Doch Botenstoffe des Gehirns können Weihnachtseinkäufe auch zu einem schönen Erlebnis machen: „Dopamin wird mit Vergnügen und Belohnung in Verbindung gebracht. Es wird freigesetzt, wenn wir etwas Aufregendes oder Angenehmes wie ein tolles Geschenk oder ein gutes Angebot erwarten. Diese Vorfreude kann sich lohnend anfühlen, noch bevor ein tatsächlicher Kauf getätigt wird“, erläutert Frates. „Das kann aber auch zu übermäßigen Ausgaben oder Impulskäufen führen“, warnt sie. 

Frates rät zu folgenden Einkaufsstrategien:

  • Sorgen Sie für sich selbst: Methoden wie Meditation, Yoga und Atemtechniken können Stress abbauen.
  • Gehen Sie nicht einkaufen, wenn Sie hungrig, müde, einsam oder gestresst sind. Starten Sie Ihren Einkauf nicht 15 Minuten vor Ladenschluss.
  • Legen Sie ein bestimmtes Budget fest und beschränken Sie sich auf ein paar Stunden oder bestimmte Einkaufstage.
  • Überlegen Sie vor jedem Kauf, ob es eine impulsive Entscheidung ist.
  • Kaufen Sie gemeinsam ein: „Das fördert nicht nur soziale Kontakte, sondern wenn die Dinge stressig werden, haben Sie Unterstützung durch jemanden, der für Sie da ist.“
  • Anstatt Geschäfte und Websites nach dem „perfekten“ Geschenk abzusuchen, könnte ein persönliches Geschenk wie ein Gedicht, ein Gemälde, ein Lied oder ein gerahmtes Foto von einem besonderen Moment eine schöne Alternative sein. Frates meint: „Eine Änderung der Denkweise könnte den Unterschied ausmachen zwischen einer stressigen Weihnachtssaison und einer freudigen Suche nach sinnvollen Geschenken für Menschen, die Ihnen am Herzen liegen.“

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