27.11.2019
Seit der Antike vermutet man, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Wetter und Schmerzen gibt. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte das aber bislang nicht eindeutig bewiesen werden. Britische Forscher haben mit Hilfe einer App für Smartphones Daten zum Schmerzempfinden von Einwohnern aus dem Vereinigten Königreich gesammelt und dieses mit der Wetterlage verglichen: Den Ergebnissen nach ist Wetterfühligkeit keine Einbildung.
Die Studie „Cloudy with a Chance of Pain” nutzte eine App, die knapp 2.700 Menschen regelmäßig mit Angaben zu ihrem täglichen Befinden fütterten. Anschließend suchten die Forscher nach Zusammenhängen mit dem Wetter an ihrem Wohnort. Dabei zeigte sich, dass die Temperatur und ein sinkender Luftdruck bei einem Wetterumschwung wider Erwarten keine Effekte hatten. Dafür hatten viele mehr Schmerzen, wenn die relative Luftfeuchtigkeit anstieg: Pro zehn Prozent Luftfeuchte erhöhte sich das Schmerzempfinden um fast 14 Prozent. Auch Wind machte sich bemerkbar, und zwar mit einem um zwei Prozent höheren Schmerzempfinden bei einer Zunahme der Geschwindigkeit um einen Meter pro Sekunde.
Effekte des Wetterumschwungs sind eher gering
Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass sich das Wetter zwar auf das Schmerzempfinden auswirkt, die Effekte insgesamt aber eher gering sind. Dennoch: Ihren Schätzungen zufolge erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Schmerzen bei der ungünstigsten Wetterlage um etwa zwanzig Prozent.
Andere Faktoren, die das Schmerzempfinden beeinflussen könnten, wurden ebenfalls abgefragt. Körperliche Aktivität stand demnach nicht mit Schmerz im Zusammenhang, aber eine trübe Stimmung: Sie erhöhte das Schmerzrisiko um das Vierfache.
ZOU