11.02.2015
Die Forscher wollten herausfinden, wie sich jahrelanges Rauchen auf die Struktur des Gehirns auswirkt, und ob ein Rauchstopp solche Veränderungen wieder rückgängig machen kann. Was sie zeigen konnten ist, dass durch Langzeit-Rauchen eine lebenswichtige Region des Gehirns, der sogenannte Kortex, dünner wird. Dabei handelt es sich um die äußere Schicht des Gehirns, die auch als Hirnrinde bezeichnet wird. In ihr gibt es Bereiche, die für so wichtige Dinge wie Gedächtnis, Sprache und Wahrnehmung zuständig sind. „Wir fanden heraus, dass sowohl bei Rauchern als auch bei Ex-Rauchern viele Regionen des Kortex mit 73 Jahren dünner waren als bei Personen, die nie geraucht hatten“, sagt Dr. Sherif Karama von der McGill Universität in Montreal, Kanada.
Allerdings scheint es, dass sich die Dicke der Hirnrinde – zumindest teilweise – erholen kann, wenn man den Zigaretten Ade sagt. Der Erholungsprozess sei allerdings langsam und nicht vollständig, schränkt Karama in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry ein. So maßen die Wissenschaftler bei ehemals starken Rauchern, die schon seit 25 Jahren keine Zigaretten mehr angerührt hatten, trotzdem noch einen dünneren Kortex als bei Nie-Rauchern. Eine dünnere Hirnrinde steht mit einem Abbau geistiger Fähigkeiten in Zusammenhang. Dass die Hirnrinde dünner wird, ist zwar ohnehin eine natürliche Begleiterscheinung des Alterns. Aus ihren Ergebnissen lasse sich aber folgern, dass Rauchen diesen Prozess noch beschleunige, so die Forscher.
HH