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Wie gefährlich ist eine Salmonellen-Infektion?

Natascha Koch  |  19.04.2022

Nach dem großen Rückruf des Süßwarenherstelleres Ferrero fragen sich viele Menschen: Wie gefährlich ist eine Infektion mit Salmonellen? Und woran erkennt man sie? Mehr dazu lesen Sie hier.

Eier mit einer weißen Bakterien-Bemalung.
Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien, die unter anderem in rohen Eiern enthalten sein können.
© photohampster/iStockphoto

Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien, die eine typische Lebensmittelinfektion verursachen.  Die Erreger gelangen fast immer über den Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln in den Körper und vermehren sich im Magen-Darm-Trakt rasant. Besonders häufig sind rohe Eier oder Eiprodukte wie Mayonnaise, Eis oder rohes Fleisch wie Hack, Tatar oder Salami die Ursache für eine Salmonellen-Infektion.

Die typischen Symptome treten nach dem Verzehr der Lebensmittel oft schon rasch auf, in der Regel nach 12 bis 36 Stunden. Dazu zählen:

  • Plötzlicher Durchfall,
  • Kopf- und Bauchschmerzen,
  • allgemeines Unwohlsein,
  • Erbrechen,
  • leichtes Fieber  

In der Regel verschwinden die Symptome nach einigen Tagen wieder von allein. Sehr schwere Krankheitsverläufe sind selten. Bei etwa fünf Prozent der Patienten kann es jedoch passieren, dass die Bakterien in die Blutbahn wandern und andere Organe befallen. Schüttelfrost, sehr hohes Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl können Hinweise auf eine solche Salmonellen-Sepsis sein, die ein Notfall ist und unbedingt schnell behandelt werden muss.

Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind sehr junge sowie alte Patienten, Schwangere sowie Menschen mit einer Immunschwäche, etwa nach einer Organtransplantation mit einer fortgeschrittenen HIV-Infektion.

Was ist im Krankheitsfall zu tun?

  • Besonders wichtig ist es, den Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall bzw. Erbrechen auszugleichen. Daher gilt: Viel trinken, gut geeignet sind auch spezielle Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke.
  • Ruhen Sie sich aus und nehmen Sie nur leicht verdauliche Nahrung zu sich, zum Beispiel weiches Toastbrot, Gemüse- oder Hühnerbrühe, Zwieback, Salzstangen oder Haferbrei (zubereitet mit Wasser, nicht mit Milch).
  • Salmonellen sind ansteckend: Halten Sie daher wenn möglich Abstand zu anderen Haushaltsmitgliedern, bereiten Sie kein Essen für andere zu und nutzen nach Möglichkeit eine eigene Toilette.
  • Babys, Kleinkinder, Schwangere, immungeschwächte oder ältere Menschen sollten einen Arzt aufsuchen, vor allem wenn Durchfälle oder Erbrechen länger als 2 bis 3 Tage anhalten und zusätzlich Fieber auftritt.
  • Wichtig: Bei Salmonellen gilt wegen der großen Ansteckungsgefahr das Infektionsschutzgesetz. Kinder unter 6 Jahren dürfen mit einer Salmonellen-Infektion bzw. dem Verdacht darauf nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen und mindestens zwei Tage symptomfrei sein, bis sie zurückkehren. Das gilt auch für Erwachsene, die beruflich mit Lebensmitteln zu tun haben.

Wie kann ich mich schützen?

Im Falle der betroffenen Kinder-Schokoladenprodukte von Ferrero gilt natürlich: Auf keinen Fall essen, sondern entsorgen. Auch einfrieren tötet die Erreger nicht. Eine Übersicht über alle betroffenen Produkte finden Sie hier.  Salmonellen können jedoch auch von anderen Lebensmitteln übertragen werden. So kann man sich schützen:

  • Um die Salmonellen sicher abzutöten, müssen Lebensmittel für mindestens 10 Minuten auf über 70°C erhitzt werden. 
  • Rohe Lebnsmittel wie Fleisch, Wurst, Speiseeis und Eier nach dem Einkauf schnell kühl lagern. Bei warmen Außentemperaturen empfiehlt es sich, die Lebensmittel bereits gekühlt zu transportieren. 
  • Frieren Sie Speiseeis nach dem An- oder Auftauen nicht wieder ein.
  • Hackfleisch immer am Tag des Einkaufs zubereiten bzw. verbrauchen.
  • Fleisch und Gemüse oder Salat immer auf unterschiedlichen Arbeitsunterlagen zubereiten und darauf achten, dass die Lebensmittel nicht miteinander in Kontakt geraten.
  • Entsorgen Sie das Auftauwasser von Fleisch direkt. Spülen Sie alle Gegenstände und Arbeitsflächen, die damit in Berührung gekommen sind, heiß ab und waschen Sie sich danach gründlich die Hände.
  • Küchenhandtücher regelmäßig wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen. 

Quellen: Robert Koch-Institut (RKI), Infektionsschutz.de

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