Vor allem bei chronisch kranken Menschen muss die Therapie gesichert sein. Wenn das vom Arzt verordnete Medikament nicht im eigenen Warenlager vorrätig oder beim Großhandelspartner lieferbar ist, fragt die Apotheke zunächst bei einem anderen Großhändler oder gar beim Hersteller selbst an. Auch ein Arzneimittel eines anderen Herstellers mit demselben Wirkstoff, derselben Wirkstärke und Packungsgröße kommt als Alternative infrage. Priorität haben dabei immer die Rabattarzneimittel der jeweiligen Krankenkasse der Versicherten – sowie auch preiswerte Importe und Generika. In einzelnen Fällen werden in der Apotheke mangels industrieller Fertigarzneimittel individuelle Rezepturen angefertigt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat der Gesetzgeber den Apotheken zudem erlaubt, verschiedene Wirkstärken und Packungsgrößen zu kombinieren und sogar andere, ähnliche Wirkstoffe abzugeben, um die Menschen auch weiterhin schnell und kompetent versorgen zu können. Diese pharmazeutische Entscheidungsfreiheit ist vielleicht der wichtigste Baustein im Kampf gegen Lieferengpässe.
Ganz aktuell haben viele Apotheken Probleme, an Fiebersäfte und Zäpfchen für Kinder mit den Wirkstoffen Paracetamol und Ibuprofen zu kommen. Um ihre Patienten zu versorgen, stellen viele Apotheken Rezepturen selbst her (aponet.de berichtete).