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Wie sich COPD und Asthma unterscheiden

17.01.2017

Jeder einzelne Fehler beim Inhalieren kostet einen Asthmatiker oder Patienten mit chronischer Bronchialerkrankung (COPD) Lebensqualität. Denn dann erreichen die Inhaltsstoffe nicht den Wirkort. Wie sich die Erkrankungen unterscheiden und was beim Umgang mit den modernen Spraymedikamenten wichtig ist, legte Apotheker Dr. Eric Martin aus Marktheidenfeld auf dem diesjährigen internationalen Fortbildungskongress der deutschen Bundesapothekerkammer dar.

Husten tritt bei COPD und Asthma auf und gilt bei Asthmatikern als ernstzunehmende Komplikation.
Husten tritt bei COPD und Asthma auf und gilt bei Asthmatikern als ernstzunehmende Komplikation.
© Alen-D - Fotolia.com

Die Behandlung von Bronchialerkrankungen wie Asthma und chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) ist extrem komplex und deshalb besonders erklärungsbedürftig. Den Patienten mangelt es aber leider an Schulungen und differenzierten Medikationsanweisungen für die unterschiedlichen Phasen ihrer Erkrankung, so Martin. Hier die wichtigsten Kernsätze des umfangreichen Vortrages vor Apothekern.

  • COPD und Asthma unterscheiden sich in der Ursache und in den Symptomen. COPD kennt keine Pausen, die Atemnot ist in fortgeschrittenem Stadium dauerhaft, ebenso der Husten.
  • Auch bei Asthma ist Husten eine ernstzunehmende Komplikation, denn in anfallsfreien Zeiten ist die Bronchialschleimhaut des Asthmatikers extrem trocken und daher sehr sensibel.
  • Asthma ist vorrangig eine Entzündungskrankheit und kann heutzutage so behandelt werden, dass lange beschwerdefreie Intervalle entstehen. Allerdings darf man Beschwerdefreiheit nicht mit Heilung verwechseln. Die antientzündliche Therapie muss fortgeführt werden. Möglich ist in stabilen Zeiten eine Dosis-Reduzierung, dafür ist eine begleitende Peak-flow-Messung über 14 Tage notwendig.
  • COPD-Anzeichen sollte man nicht ignorieren. Martin hat in seiner Apotheke ein Patientenscreening durchgeführt mit dem Ergebnis: 25 Prozent der Teilnehmer hatten Symptome, die einen Verdacht auf COPD nahelegten.
  • Patienten neigen dazu, der beginnenden Atemnot mit Schonung zu begegnen, das ist falsch. Helfen würde an erster Stelle natürlich Rauchstopp, dann Bewegung und gesündere Ernährung. Ein Rauchstopp im Alter von 45 zögert die Krankheit 8 bis 9 Jahre hinaus, ein Rauchstopp erst mit 65 nur 2 bis 3 Jahre.
  • Wer unter COPD leidet, hat oft auch eine Herzinsuffizienz, die behandelt werden sollte.
  • Sowohl bei Asthma wie auch bei COPD relevant: die richtige Handhabung der Inhalatoren, die die Arzneisubstanzen in die Bronchien und die Lunge bringen sollen. Apotheken können hier sehr hilfreich sein. Martins Rat an die Patienten: nicht nur zuschauen bei einer Vorführung des Gerätes sondern selber zeigen, wie man es macht. Dann zeigen sich verborgene Fehlanwendungen besser.
  • Nach der Benutzung vom Asthmaspray sollte der Anwender essen, etwas trinken und gurgeln, damit die Nebenwirkungen in Mund und Rachen ausbleiben.

JPL

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