Chicorée
Er ist lichtscheu und passt daher besonders gut zum Winter. Die hellen Triebe wachsen in völliger Dunkelheit aus der sogenannten Zichorienwurzel. Nur so behält der Chicorée seine Blässe. Den typischen Geschmack verdankt er dem Bitterstoff Intybin. Dieser sowie der Ballaststoff Inulin kurbeln die Verdauung an. Chicorée schmeckt klein geschnitten als Salat – vor allem mit Äpfeln oder Orangen und Nüssen. Er lässt sich aber auch gut dünsten.
Feldsalat
Minus 15 Grad Celsius sind für die kleinen grünen Blättchen kein Problem – sie trotzen der Kälte. Deshalb kann Feldsalat selbst im Januar und Februar noch im Freiland geerntet werden. Die schweizerische Bezeichnung Nüsslisalat verdankt er seinem leicht nussigen Geschmack. Er enthält dreimal so viel Vitamin C wie Kopfsalat, außerdem reichlich Folsäure und Eisen. Feldsalat kann allein oder gemischt mit anderen Salaten verzehrt werden.
Rot- und Weißkohl
Ob Kohl oder Kraut, die runden Köpfe wachsen im ganzen Land und sind aufgrund ihrer guten Lagerungsfähigkeit den ganzen Winter über zu haben. Sie haben viel zu bieten: Verdauungsfördernde Ballaststoffe, Vitamin C und sogenannte Senföle stecken darin, denen unter anderem antibakterielle und krebsvorbeugende Eigenschaften zugeschrieben werden. Beim Rotkohl kommen noch die Farbstoffe hinzu, die zellschützend wirken. Am besten ist der Effekt, wenn das Kraut roh oder nur leicht blanchiert als Salat gegessen wird. Sauerkraut enthält zusätzlich Milchsäure und Milchsäurebakterien, die der Darmflora zugutekommen.
Lauch
Den langen Lulatsch unter den Gemüsen gibt’s das ganze Jahr aus heimischem Anbau. Es handelt sich lediglich um unterschiedliche Sorten. Bei Winterporree ist der weiße Teil dicker und kürzer, die grünen Enden dunkler und fester, der Geschmack etwas intensiver. Lauch gehört zu den Zwiebelgewächsen und enthält ähnliche Inhaltsstoffe wie seine Verwandten. Diese wirken keimtötend. Außerdem haben Forscher einen positiven Einfluss auf Cholesterin- und Blutzuckerwerte festgestellt.
Grünkohl
Das heimische Superfood ist im Winter neuerdings wieder richtig angesagt. Denn es strotzt nur so von guten Inhaltsstoffen. Zusammen mit Rosenkohl hat er in Sachen Vitamin C die Nase vorn. Aber er liefert obendrein auch noch reichlich Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Calcium. Auf dem Feld verträgt Grünkohl Frost und kann den ganzen Winter über geerntet werden. Die harten Blätter sollten am besten ganz klein geschnitten werden – so schmecken sie am besten.
Rote Bete
Sie ist farblich ein echter Hingucker und sollte im Winter ruhig ab und zu auf den Teller kommen. Denn Rote Bete wird bis zum ersten Frost geerntet und kann danach gut gelagert werden. Die intensiv rote Färbung kommt vom Farbstoff Betanin, der zellschützend wirkt. Das enthaltene Nitrat hat bei einer abwechslungsreichen Kost keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Geraspelt schmeckt die rote Rübe als Salat. Man kann sie aber auch garen oder vorgegart kaufen und als Beilage essen. Wer sie frisch verwertet, zieht am besten Einmal-Handschuhe an.
Rosenkohl
Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Bei den intensiv schmeckenden Mini-Kohlköpfen gibt es kaum etwas dazwischen. Rosenkohl braucht die kalte Jahreszeit, am besten etwas Frost, um sein leicht süßliches Aroma voll zu entfalten. In puncto Inhaltsstoffe kann er mit viel Vitamin C und Ballaststoffen auftrumpfen. Für ein Gemüse enthält er außerdem viel sättigendes Eiweiß. Rosenkohl gart besonders schnell, wenn er am Strunk kreuzweise eingeschnitten wird.
Diplom-Oecotrophologin Katrin Faßnacht-Lee