18.05.2016
Liebhaber von Rotwein wird es freuen: Der Pflanzenstoff Resveratrol, der in vielen Beeren, in der Schale von Trauben und damit auch in Wein enthalten ist, könnte den negativen Einfluss einer ungesunden Ernährung auf die Muskulatur rückgängig machen. Darauf deutet eine neue US-Studie hin.
Bei einer fett- und zuckerreichen Ernährung verändere sich das Myosin, ein Protein, das für die Arbeitsweise der Muskeln wichtig ist, erläutert Studienautor Dr. J.P. Hyatt von der Georgetown University. Von den drei unteren Hinterbeinmuskeln der Affen, die das Forscherteam für ihre Studie untersucht hatten, wurde der Schollenmuskel am stärksten durch die ungesunde Ernährung beeinflusst. Es handelt sich dabei um einen großen und eher langsamen Muskel auf der Rückseite des Unterschenkels, der beim Stehen und Gehen benötigt wird. Der Pflanzenstoff Resveratrol wirkte diesem Prozess entgegen, was sich beim Schollenmuskel ebenfalls am deutlichsten zeigte, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Frontiers in Physiology berichten.
Der gefundene Effekt könnte damit zusammenhängen, dass der Schollenmuskel im täglichen Leben mehr benutzt werde als die anderen beiden Muskeln im Unterschenkel. Es sei wahrscheinlich, dass andere langsamen Muskel ähnlich auf Resveratrol reagierten wie der Schollenmuskel, sagen die Forscher. Das könnte einen positiven Effekt haben, da langsame Muskeln weniger schnell ermüden und Aktivitäten somit länger durchhalten können. Gerade bei älteren Menschen könnte sich dies positiv auf die körperliche Aktivität, die Mobilität und die Stabilität auswirken. Es müsse jedoch in weiteren Studien untersucht werden, ob sich die Ergebnisse von Rhesusaffen auf Menschen übertragen lassen, so die Forscher.
HH