13.11.2017
Seit Menschen Häuser bauen, teilen wir unser Heim – oft unbemerkt – mit einer bunten Vielfalt mehrbeiniger Wohnungsgenossen: Insekten, Spinnen und anderen Tierchen. Jetzt gingen Forscher aus den USA und Dänemark der Frage nach, welche Faktoren die Zusammensetzung dieser Wohngemeinschaft beeinflussen.
Eines der Ergebnisse, das im Fachblatt Scientific Reports veröffentlicht wurde, belegt: Insekten mögen es ebenerdig. Je höher das Stockwerk, umso weniger Insektenarten fühlen sich dort wohl. Größere Räume, speziell im Erdgeschoss oder im Keller, beherbergten eine größere Insektenvielfalt. Gleiches galt für mit Teppich ausgelegte Räume im Vergleich zu Räumen mit nackten Böden sowie für luftigere Zimmer mit mehr Fenstern und Türen, die einen leichteren Zugang ins Freie ermöglichten. Darüber hinaus variiert die Artenvielfalt oft schon von Raum zu Raum. Wie die Analyse von Bücherläusen, Fruchtfliegen und Marienkäfern zeigte, hielten sich in häufig genutzten Bereichen wie dem Wohnzimmer mehr Krabbeltiere auf als in Bad, Küche oder Schlafzimmer.
Eine Besonderheit sei auch der Keller, so die Wissenschaftler. Oft dunkel, feucht und höhlenartig, finden sich hier Tiere ein, die selbst gern in Höhlen leben, zum Beispiel Spinnen, Milben, Tausendfüßler oder Laufkäfer. Menschliches Verhalten hatte dagegen im Großen und Ganzen kaum einen Einfluss auf die Artenvielfalt in Häusern. Lediglich die langbeinigen und feingliedrigen Zitterspinnen waren in ordentlicheren Wohnungen seltener anzutreffen. Die Anwesenheit von Katzen, Hunden, Pflanzen oder Staubmäusen hatte keinen deutlichen Einfluss darauf, welche Insekten sich in der Wohnung aufhielten. Dies deute darauf hin, dass unsere Indoor-Gemeinschaft vor allem durch die Umgebung draußen beeinflusst werde, so die Forscher.
HH