12.01.2017
Schmerzmittel, rückenschonende Bewegungen oder Wirbelsäulengymnastik: Viele Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden, versuchen erst einmal, selbst etwas dagegen zu tun. Der Frage, inwieweit Yoga hier helfen kann, haben sich Forscher in einer systematischen Übersichtsarbeit gewidmet.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Yoga Menschen hilft, die unter unspezifischen, chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich leiden. Im Vergleich zu Menschen, die nichts taten, verbesserte sich mit Yoga die Beweglichkeit nach drei und sechs Monaten leicht, berichtet das Team internationaler Forscher. Auch die Schmerzen gingen zurück. Allerdings war der Rückgang nicht so stark, dass er eine von den Forschern gesetzte Linie überschritt, ab der er als klinisch gelten könnte. Die Wissenschaftler betonen, dass alle in den Studien untersuchten Yoga-Übungen speziell auf die Behandlung von Rückenschmerzen ausgerichtet waren und dass die Kurse von erfahrenen Übungsleitern durchgeführt wurden. Sie weisen auch darauf hin, dass Yoga bei manchen Menschen sogar zu einer Zunahme von Rückenschmerzen führen könnte. So berichteten etwa fünf Prozent der Yoga-Teilnehmer von einem Anstieg der Rückenschmerzen. Dies sei jedoch vermutlich vergleichbar mit Nebenwirkungen, die auch bei anderen Rücken-Trainingsprogrammen auftreten könnten, so die Forscher.
Längere Studien seien allerdings nötig, um eine definitive Aussage über den langfristigen Gesundheitsnutzen von Yoga ziehen zu können, so die Forscher. So war ein Problem aller untersuchten Studien, dass sich die Studienteilnehmer darüber im Klaren waren, ob sie Yoga praktizierten oder nicht. In diesem Fall bestehe immer die Möglichkeit, dass die empfundenen Veränderungen von diesem Wissen beeinflusst werden.
HH