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20.09.2024
Eine Forschungsgruppe der Humboldt-Universität zu Berlin hat Experimente mit 124 Frauen durchgeführt, die ihre Hände in Eiswasser tauchten, bis sie die Schmerzen nicht mehr aushalten konnten. In einem ersten Test waren sie entweder allein, in der Begleitung ihres Hundes oder der einer Freundin. Dabei war zu beobachten, dass die Anwesenheit des eigenen Hundes das Schmerzempfinden senkte, das Aushalten des Schmerzes erleichterte und Stress reduzierte – und zwar deutlich stärker als eine anwesende Freundin.
Dann untersuchte das Team, ob unbekannte Hunde denselben Effekt hervorriefen. Das war ebenfalls so, allerdings spielte dabei auch eine Rolle, ob die Teilnehmerin eine positive Einstellung gegenüber Hunden hatte.
Möglicherweise sind Hunde effektivere Schmerzhelfer als Menschen, weil sie ohne zu werten unterstützen und Trost spenden. „Es ist erstaunlich zu beobachten, wie stark die Wirkung der Hunde ist“, sagte Dr. Heidi Mauersberger. „Die Menschen fühlen sich nicht nur emotional unterstützt, sondern erleben tatsächlich weniger Schmerz. Das eröffnet neue Perspektiven für den Einsatz von Therapiehunden in der Schmerztherapie.“ Es wäre z. B. denkbar, Hunde bei der Schmerzbewältigung in Krankenhäusern, nach Operationen oder in der täglichen Bewältigung von chronischen Schmerzen einzusetzen.
Quelle: DOI 10.1016/j.actpsy.2024.104418