Sogenannte Zauberpilze, deren Wirkstoff Psilocybin Halluzinationen auslöst, steigern nicht etwa die Hirnaktivität, sondern dämpfen bestimmte Areale des Gehirns. Das haben britische und dänische Wissenschaftler des Imperial College in London und der Universität von Kopenhagen herausgefunden. Die neuen Erkenntnisse über die Wirkung der "Magic Mushrooms" könnten bei der Entwicklung neuer Medikamente etwa gegen Depressionen helfen.
Die Wissenschaftler haben nun die Wirkung des Psilocybins genauer untersucht. Dazu verabreichten sie 15 gesunden Freiwilligen den Wirkstoff und untersuchten sie dann in einem sogenannten funktionellen Kernspin, mit dem man die Aktivität in den Hirnarealen messen kann. Zusätzlich sollten die Testpersonen ihre Sinneseindrücke auf einer Skala bewerten, besonders die Veränderung in der Wahrnehmung von Zeit und Raum und in der Vorstellungskraft.
Das Ergebnis: Je stärker die Wahrnehmung der Teilnehmer durch die Droge verändert war, desto geringer war die Durchblutung in denjenigen Hirnarealen, die am stärksten mit anderen Hirnregionen verknüpft sind. Diese Hirnregionen beschleunigen den Informationsfluss im Gehirn. Durch das Psilocybin bliebe diese Beschleunigung aus, was auch die bewusstseinsverändernden Effekte des Wirkstoffs erkläre.
Interessant ist diese Erkenntnis vor allem darum, weil dieselben Hirnregionen bei psychischen Erkrankungen wie etwa Depressionen überaktiv sind. Daher könnten sich aus den Forschungsergebnissen neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Antidepressiva ergeben. Magic Mushrooms sind als Therapie gegen Depressionen jedoch nicht zu empfehlen, denn die Zauberpilze können durchaus unangenehme Nebenwirkungen haben: Zahlreiche Konsumenten klagen über Horror-Trips mit Angstzuständen und häufig wiederkehrende Erinnerungen daran.
KK