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04.05.2024
„Auslöser für Rückenschmerzen sind in den meisten Fällen Muskelverspannungen und Blockaden infolge von Fehlhaltung, mangelnder oder falscher Bewegung“, erklärt Sabarini. „Für zu langes Sitzen ist unsere Wirbelsäule nicht ausgelegt. Ein weiterer Risikofaktor ist das Übergewicht, das zu einer dauerhaften Belastung führt. In Kombination mit zu wenig sportlichem Ausgleich können mit der Zeit chronische Rückenschmerzen entstehen.“
Rauchen begünstigt Rückenschmerzen
Dass auch Zigaretten ein Risikofaktor für Rückenschmerzen sind, haben bereits einige Studien gezeigt: Schon im Jahr 2003 hat das Robert Koch-Institut Raucher und Ex-Raucher mit Nichtrauchern verglichen und dabei festgestellt, dass Erstere vermehrt an chronischen Rückenschmerzen leiden. Eine US-amerikanische Studie von 2012 konnte den Verdacht untermauern, dass Rauchen einerseits Rückenschmerzen verursacht und andererseits auch Therapieerfolge mindert. Forscher der Studie von Northwestern Medicine aus 2014 belegten einen Zusammenhang zwischen Sucht und Schmerz. „Rauchen beeinflusse die Art und Weise, wie das Gehirn auf Rückenschmerzen reagiert“, fasst Sabarini zusammen. „Raucher sind demnach weniger belastbar, und das sei auch der Grund, warum Raucher dreimal häufiger als Nichtraucher unter chronischen Rückenschmerzen leiden.“
Nikotin verengt die Blutgefäße
Eine weitere Ursache für Rückenschmerzen durch Rauchen kann der Wirkstoff Nikotin sein, der eigentlich schmerzlindernd wirken soll. Es sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße verengen, und könnte somit eine schlechte Versorgung von Knochen, Bandscheiben und Rückenmuskulatur begünstigen. „Wie die genannten Studien zeigen, kann eine direkte Verbindung zwischen Rauchen und Rückenleiden bestehen, die sich insbesondere junge Raucher bewusst halten müssen. Aus chronischen Rückenschmerzen, die sowieso den Alltag und die Lebensqualität einschränken, können mitunter schwerwiegendere Rückenerkrankungen wie Bandscheibenvorfälle entstehen“, warnt Sabarini. Er empfiehlt Rauchern, die unter Rückenschmerzen leiden, einen Arzt aufzusuchen und im besten Fall eine Rauchentwöhnung anzustreben.