26.02.2016
Das Zika-Virus steht in Verdacht, bei Ungeborenen eine Mikrozephalie zu verursachen, bei der Kopf und Gehirn zu klein sind. Der Fall einer infizierten Schwangeren, deren Baby tot zur Welt kam, lässt Forscher jedoch befürchten, dass auch andere Komplikationen mit einer Zika-Infektion in Zusammenhang stehen könnten.
Im Januar hatte die Brasilianerin ein totes Baby zur Welt gebracht, das ebenfalls mit dem Virus infiziert war. Nachforschungen ergaben, dass es sich dabei offenbar um denselben Virenstamm handelte, der derzeit in Brasilien kursiert. Bei weiteren Untersuchungen stellten Ärzte unter der Leitung von M.D. Albert Ko von der Yale School of Public Health (YSPH) fest, dass das totgeborene Baby starke Gewebeschwellungen und schwere Schäden des Zentralnervensystems aufwies. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Zika-Virus einen noch größeren Einfluss auf die Entwicklung des Fötus nehmen könnte, als bisher angenommen wurde, befürchten die Forscher. Sie sehen diesen Fall als Hinweis dafür, dass eine Zika-Infektion vor der Geburt auch zu anderen schweren Komplikationen führen könnte: Hydrops fetalis, einer unnormalen Ansammlung von Flüssigkeit in bestimmten Körperbereichen des Fötus, Hydranencephalie, bei der Teile des Gehirns fehlen, und einer Totgeburt.
Dies sei der erste Hinweis darauf, dass das Virus auch mit Gewebeschäden außerhalb des Zentralnervensystems in Zusammenhang stehen könnte, so das Forscherteam aus den USA und Brasilien, das den Fall im Fachjournal PLOS Neglected Tropical Diseases vorstellte. Es sei jedoch nicht möglich, von einem einzigen Fall ausgehend das Gesamtrisiko für Schwangere abzuschätzen. Weitere Arbeiten seien nötig, um zu sehen, ob es sich hier um einen isolierten Einzelfall gehandelt habe.
HH