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03.09.2024
Nach sechs Monaten Behandlung war der zu Hause gemessene systolische (obere) Blutdruck bei Studienteilnehmenden mit dem Kombipräparat um 31 mmHg gesunken, bei der Standardbehandlung um 26 mmHg. Der Unterschied von 5,8 mmHg mag gering erscheinen, tatsächlich ist er aber bedeutsam: Mit jeder Senkung des systolischen Blutdrucks um 5 mmHg verringert sich die Wahrscheinlichkeit für ein schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzversagen um zehn Prozent.
Mit dem Kombipräparat war der Blutdruck bereits nach einem Monat bei 81 Prozent der Teilnehmenden unter Kontrolle, gegenüber 55 Prozent bei der Standardbehandlung. Diese Verbesserung blieb über ein halbes Jahr hinweg erhalten, in dem sich die Werte bei 82 Prozent der Personen mit dem Kombipräparat und bei 72 Prozent mit der Standardbehandlung normalisierten. Beide Behandlungsformen wurden gut vertragen.
Kombipräparat zeigt beeindruckende Ergebnisse
Prof. Dike Ojji von der Universität Abuja sagte: „Die Dreifachpille führte im Vergleich zur Standardbehandlung zu klinisch bedeutsameren Blutdrucksenkungen, obwohl die Standardbehandlung genau nach den aktuellen Richtlinien und mit mehr Klinikbesuchen erfolgte. In Ländern mit niedrigem Einkommen gelingt es bei weniger als 25 Prozent der behandelten Menschen, den Blutdruck unter Kontrolle zu bringen. In Ländern mit hohem Einkommen liegt diese Zahl zwischen 50 und 70 Prozent. Es ist also beeindruckend, in nur einem Monat eine Rate von über 80 Prozent zu haben.“
Das Kombipräparat enthielt die WirkstoffeTelmisartan, Amlodipin und Indapamid und war einmal täglich einzunehmen. Die Standardbehandlung begann mit einem Wirkstoff, ergänzt durch einen zweiten und dritten, sofern der Blutdruck nicht entsprechend sank.
Quelle: DOI 10.1001/jama.2024.18080