19.02.2020
Trockene Heizungsluft, Staub, Rauch und Abgase: Unsere Augen sind täglich vielen Strapazen ausgesetzt. Zusätzlich werden sie durch stundenlanges Starren auf den Computerbildschirm und das Smartphone gereizt. Die unangenehme Folge: juckende, brennende und gerötete Augen, die sich anfühlen, als sei ein Fremdkörper unter das Lid geraten.
In leichten Fällen helfen sogenannte künstliche Tränen, erklärt Apothekerin Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. In der Apotheke kann man sich zur richtigen Anwendung der rezeptfreien Tränenersatzmittel, die es als Tropfen oder Gel gibt, beraten lassen. Außerdem hat die Apothekerin folgende Tipps für Betroffene:
- Augen entspannen
Lassen Sie den Blick in die Ferne schweifen oder schließen Sie die Augen bewusst einige Momente, zum Beispiel beim Zähneputzen, im Bus oder in der S-Bahn. Das entlastet die Augen. - Fische Luft
Durch regelmäßiges Stoßlüften, am besten zwei bis drei Mal pro Tag, wird die verbrauchte Raumluft schneller mit frischer Luft ausgetauscht. Keine gute Idee: Die Fenster den halben Tag auf Kippe stehen lassen. Das kühlt die Räume nur unnötig aus. - Zugluft meiden
Klimaanlagen oder zugige Sitzplätze trocknen die Augen zusätzlich aus. - Ausreichend trinken
Ein ausgewogener Flüssigkeitshaushalt wirkt sich positiv auf die Augen aus. Greifen Sie zu Leitungswasser, ungesüßten Tees und Saftschorlen: Sie sind gesund und schmecken gut. - Oft blinzeln
Wer am Computer arbeitet, viel Fernsehen schaut oder das Smartphone nutzt, blinzelt unbewusst wenig. Bewusste Bildschirmpausen und Blinzelübungen regen den Tränenfluss an. - Statt Kontaktlinsen Brille tragen
Achten Sie bei trockenen Augen darauf, die Kontaktlinsen nicht zu lange zu tragen und meiden Sie reizende Kosmetik. Werden künstliche Tränen angewendet, sollten Kontaktlinsenträger unbedingt auf ein Präparat ohne Konservierungsmittel achten. - Sonnenbrille tragen
Beim Aufenthalt im Freien in der Sonne eine Sonnenbrille tragen, um die Augen vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen.
Symptome nicht ignorieren
Im Anfangsstadium ist das Office-Eye-Syndrom nicht gefährlich, aber störend und unangenehm. Ignorieren Betroffene die Beschwerden, riskieren sie Binde- und Hornhautentzündungen. Auch Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Rheuma und bestimmte Medikamente können zu trockenen Augen führen. Verändert sich zudem die Zusammensetzung des Tränenfilms und wird das Auge nicht mehr ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt, kann sich das sogar auf das Sehvermögen auswirken. Wer sich unsicher ist, kann sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen, wann Tränenersatzmittel nicht mehr ausreichen und ein Besuch beim Augenarzt sinnvoll ist.
LAK Hessen/NK