23.07.2015
Wie das Team um Steven Segal, Professor für medizinische Pharmakologie und Physiologie an der University of Missouri, belegen konnte, waren die Arterien älterer Mäuse besser darin, den Auswirkungen von oxidativem Stress entgegenzuwirken als die von jüngeren. Hierfür hatten die Wissenschaftler den Einfluss von oxidativem Stress auf die innere Auskleidung, das Endothel, sehr kleiner Gefäße wie den Arteriolen untersucht. Diese spielen im Körper eine wichtige Rolle, weil sie die Menge des Blutflusses ins Gewebe regulieren und den gesamten Blutdruck beeinflussen. Simulierten die Forscher mit Hilfe von Wasserstoffperoxid über 20 Minuten oxidativen Stress, war bei vier Monate alten Mäusen ein unnormaler Anstieg an Calcium in den Endothelzellen zu verzeichnen. Anders sah es bei 24 Monate alten Mäusen aus, einem Alter, das in etwa 60 Menschenjahren entspricht. Dies sei eine wichtige Erkenntnis, denn wenn der Calcium-Pegel zu stark ansteige, könne dies die Zellen extrem schädigen, erläutern die Forscher.
Wie die Forscher weiter in der Fachzeitschrift The Journal of Physiology berichten, starben siebenmal mehr Endothelzellen von jüngeren Mäusen ab als von älteren, wenn sie den oxidativen Stress auf eine Stunde verlängerten. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass sich das Endothel mit zunehmendem Alter anpasse, um so zu gewährleisten, dass Zellen auch bei oxidativem Stress unversehrt bleiben und möglichst wenige absterben. Dies stehe im Gegensatz zu der generellen Annahme, dass die Funktion des Endothels mit zunehmendem Alter schlechter werde. Die Anpassung scheine vielmehr zu sichern, dass Arterien auch im fortgeschrittenen Alter noch ihrer Arbeit nachkommen könnten, so die Forscher.
HH