18.06.2013
Dass Raucher der Gesundheit zuliebe besser mit dem Rauchen aufhören sollten, ist allgemein bekannt. Für Raucher, denen ein chirurgischer Eingriff bevorsteht, scheint das jedoch besonders wichtig zu sein. Operationsverlauf und Heilung sind bei Rauchern schlechter, deutet eine aktuelle Studie aus den USA an.
US-Forscher University of California San Francisco und der Yale University in West Haven hatte für ihre Analyse die chirurgische Literatur durchforstet. Sie fanden einen deutlichen Zusammenhang zwischen Rauchen und Komplikationen, die im Umfeld von Operationen auftraten. Darunter fielen ein stärkerer Blutverlust während des Eingriffs, ein größerer Bedarf an Bluttransfusionen und mehr Komplikationen im Anschluss an die OP.
Auf welche Weise das Rauchen die Komplikationen vor, während und nach einem chirurgischen Eingriff erhöhte, konnten die Forscher mit zahlreichen Studien belegen. Speziell behandeln diese Themen wie Zellschädigungen und Funktionsstörungen der Blutgefäße, wodurch die Zufuhr von Sauerstoff, Nährstoffen und Wachstumsfaktoren unzureichend ist und Immunzellen nicht mehr dorthin gelangen können, wo sie benötigt werden. Dazu kamen verzögerte Wundheilung und Infektionen, übermäßiger Blutverlust während der OP sowie unerwünschte Auswirkungen auf Herz und Lunge.
Auch zu der Frage, wie lange vor einer OP der Rauchverzicht am besten beginnt, fanden die Forscher Daten - allerdings keine eindeutigen. Eine Studie zeigte, wenn die Operierten vier Wochen vorher aufgehört hatten, war ihr Risiko für die beschriebenen Komplikationen nur noch etwa halb so groß wie bei Patienten die durchgängig geraucht hatten. Eine andere Studie erkannte eine verbesserte Wundheilung, wenn sechs bis acht Wochen nicht mehr geraucht wurde. Unter dem Strich, sagten die Forscher, wäre es auf jeden Fall sinnvoll und sicher, selbst kurz vor einer OP noch mit dem Rauchen aufzuhören. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie online im Journal of Neurosurgery.
HH/RF