22.03.2012
Die Akne spricht eigentlich sehr gut auf Antibiotika an. Dennoch ist der Einsatz der Medikamente bei Akne umstritten, zum einen wegen möglicher Nebenwirkungen, zum anderen aufgrund der drohenden Entwicklung von sogenannten resistenten Bakterien, die auf Antibiotika nicht mehr ansprechen. Solche resistenten Keime entstehen vor allem durch den großflächigen Einsatz von Antibiotika.
In einer Studie haben die kanadischen Forscher nun untersucht, ob der Einsatz von Probiotika, also einer Zubereitung mit lebenden, gesundheitsförderlichen Mikroorganismen, die negativen Wirkungen von Antibiotika verringern kann, ohne ihre Wirkung abzuschwächen. Dazu bildeten sie mit 45 jungen Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren, die an Akne litten, drei Behandlungsgruppen. Eine Gruppe bekam nur ein Probiotikum, eine bekam nur ein Antibiotikum, die dritte Gruppe bekam sowohl Probiotika als auch Antibiotika. Zu Beginn der Therapie, nach zwei, vier, acht und zwölf Wochen wurden die Frauen untersucht.
Vier Wochen nach Beginn der Studie hatte sich bei allen Frauen das Hautbild gebessert. Bei jeder folgenden Untersuchung zeigten sich immer weniger aknetypische Hautveränderungen. Dennoch zeigten sich nach zwölf Wochen Unterschiede in den einzelnen Behandlungsgruppen. Bis zu 66 Prozent war die Akne bei den Frauen, die ausschließlich Probiotika nahmen zurückgegangen. Bei den Frauen, die nur Antibiotika nahmen, war die Akne um 67 Prozent zurückgegangen. Bei den Frauen, die sowohl mit Probiotika als auch Antibiotika behandelt wurden, war die Akne sogar um 82 Prozent verbessert. Offensichtlich haben sich Antibiotika und Probiotika in ihrer Wirkung gegenseitig verstärkt. Zudem mussten 13 Prozent der Frauen, die nur Antibiotika einnahmen, die Studie abbrechen, da sie eine Scheidenpilzinfektion bekamen – eine typische Nebenwirkung der Antibiotikatherapie.
KK