10.10.2014
Aktiv altern ist das Schlagwort, mit dem Senioren dazu angehalten werden, einen aktiven und gesunden Lebensstil zu führen. Doch was versteht man eigentlich darunter? Der Wissenschaftler Aske Juul Lassen von der Universität Kopenhagen meint, dass viel mehr in diese Kategorie fällt als bisher angenommen - zum Beispiel Billard.
Das Spiel mit Kugeln und Queue trage durchaus zum „active aging“, also zum aktiven Altern, bei, wie der Forscher in einem Freizeitzentrum für Senioren feststellen konnte. Die zehn bis 15 Männer, die sich dort regelmäßig trafen, hatten zunächst einmal viel Spaß am Billardspielen, berichtet Lassen. Dies verbessere ihre Lebensqualität und halte sie sozial aktiv. Darüber hinaus sei Billard aber auch eine für Senioren gut geeignete Bewegungsübung. Es liege in der Natur des Spiels, dass Phasen der Aktivität mit passiven Phasen wechselten. „Auf diese Weise kann man über Stunden weiterspielen“, sagt Lassen. Nicht viele ältere Menschen könnten über fünf Stunden hinweg körperlich aktiv sein. Mit Billard sei dies möglich.
Warum Gesundheitsexperten bei aktivem Altern dennoch nicht gleich an Billard denken? „Billard zu spielen, geht oft mit einem bestimmten Lebensstil einher, zum Beispiel mit dem Trinken von Bier oder einem Schnäpschen“, sagt Lassen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass weder die Weltgesundheitsorganisation noch die Europäische Union das meinten, als sie ihre Ziele für aktives Altern formulierten.“ Nach Ansicht des Dänen müsste die Kategorie jedoch viel weiter gefasst werden. Senioren beschäftigten sich mit vielen Dingen, die zum aktiven Altern gehörten, weil sei die Lebensqualität verbessern, auch wenn sie nach Auffassung von Gesundheitsexperten vielleicht nie in die Kategorie „gesunder Lebensstil“ fallen würden.
HH