28.01.2014
Das Gefühl von Gefahr, Orientierungslosigkeit oder erdrückender Schuld ist in Albträumen so real, dass man davon aufwacht. Was genau Albträume verursacht, ist noch unklar. Kanadische Traumforscher widmeten sich jetzt dem Inhalt der nächtlichen Horror-Visionen und untersuchten, was diese von einem "normalen" schlechten Traum unterscheidet.
Die Forscher hatten Erzählungen von insgesamt fast 10.000 Träumen ausgewertet. Darunter befanden sich 253 Albträume und 431 schlechte Träume. Das Ergebnis: Albträume verursachen ganz allgemein viel stärkere Emotionen als schlechte Träume. Dabei müsse es sich jedoch nicht zwingend um Angst handeln, wie die Psychologen von der Universität in Montreal feststellten. Zwar fehle Angst in schlechten Träumen fast immer, jedoch immerhin auch in einem Drittel der Albträume, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Sleep. Stattdessen zählen auch Traurigkeit, Schuld, Ekel und Verwirrung zu den häufigen Gefühlen, die nach einem Albtraum haften bleiben.
Häufigstes Thema von Albträumen sei körperliche Gewalt, sagt Geneviève Robert, Hauptautorin der Studie. "Tod, die Sorge um die Gesundheit und Bedrohungen sind ebenfalls häufige Inhalte", sagt die Psychologin. Es sei jedoch falsch zu denken, dass dies für alle Albträume typisch sei. "Manchmal ist es das Gefühl von Bedrohung oder eine unheilvolle Atmosphäre, die eine Person erwachen lässt", sagt Robert. In schlechten Träumen werden Schlafende dagegen häufig von persönlichen Konflikten heimgesucht.
Während manche Menschen nur selten einen Albtraum haben, werden andere immer wieder von dem gleichen Traum heimgesucht. Die gute Nachricht sei, dass man etwas dagegen tun könne, schreiben die Traumforscher. Mit Hilfe so genannter Visualisierungstechniken lasse sich der Verlauf des Traumes durch die Kraft der Vorstellung verändern, zum Beispiel indem eine lebensrettende Handlung oder eine übernatürliche Kraft wie Superman, der zur Rettung herbeieile, eingefügt werde.
HH