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31.01.2024
Ein abendlicher Schlummertrunk kann zwar das schnelle Einschlafen erleichtern, aber anders als häufig angenommen verbessert er den Schlaf nicht. Im Gegenteil: Alkohol kann dazu führen, dass sich die Schlafphasen verändern und der fürs Lernen wichtige REM-Schlafs abnimmt.
Um die Auswirkungen eines abendlichen alkoholischen Getränks zu beurteilen, bekamen 30 Erwachsene eine Stunde vor dem Zubettgehen einen Cocktail entweder mit oder ohne Alkohol. Im Schlaflabor wurde dann ihre Schlafqualität erfasst, wobei sich herausstellte, dass schon ein Getränk mit Alkohol vor dem Schlafengehen ausreichte, um den Tiefschlaf zu verlängern. Gleichzeitig verkürzte sich der REM-Schlaf. Die Freiwilligen schliefen nach dem Konsum von Alkohol zwar schneller ein, ihre Schlafqualität sank jedoch aufgrund der verkürzten REM-Perioden.
Jeden Abend ein Gläschen zu trinken, ändert daran wahrscheinlich nichts, denn der Körper scheint sich darauf nicht einzustellen: Auch nach einem Schlummertrunk an mehreren Abenden hintereinander stellte sich kein Gewöhnungseffekt ein, und die Menge an REM-Schlaf erhöhte sich nicht. Die Forschenden folgern in der Fachzeitschrift „Sleep“ aus ihren Beobachtungen, dass schon geringe Mengen Alkohol vor dem Schlafengehen die Schlafqualität beeinträchtigen können.
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass REM-Schlaf etwa 20 Prozent des Nachtschlafs ausmacht, aber trotz des relativ geringen Anteils wichtig ist: Menschen mit zu wenig REM-Phasen können unter emotionalen Problemen, mangelnder geistiger Leistungsfähigkeit und Gedächtnisproblemen leiden.
Quelle: DOI 10.1093/sleep/zsae003