17.08.2011
Privatdozent Dr. med. Marcus Kernt und seine Kollegen von der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchten den Einfluss von Sonnenlicht auf die Netzhaut unter Laborbedingungen. Hierfür bestrahlten sie sogenannte retinale Pigmentepithelzellen mit weißem Licht. Diese Zellen bilden eine Art Lichtschutzfilter für die darunterliegenden Zellen der Netzhaut. Schon nach 60 Minuten Bestrahlungszeit kam es deutlich häufiger zum Zelltod. Kent hält freie Sauerstoffradikale, die bei der Bestrahlung entstehen, für die Ursache.
Ob und wie sich dieser Prozess medikamentös stoppen lässt, wird derzeit eingehend erforscht. Doch auch ohne Medikamente gibt es Möglichkeiten, einer AMD gezielt vorzubeugen. Rauchen und Bluthochdruck sind wichtige Risikofaktoren, die es zu vermeiden gilt. Hilfreich ist gesunde Ernährung. Bei einigen Formen der AMD rät die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) zur vorbeugenden Behandlung mit antioxidativen <link>Vitaminen.
"Die Experimente von Dr. Kernt legen nahe, dass der Schutz der Augen vor einer direkten Lichteinstrahlung zu den sinnvollen Vorsichtsmaßnahmen gehört", sagt DOG Pressesprecher Professor Dr. med. Christian Ohrloff aus Frankfurt. Die Fachgesellschaft empfiehlt deshalb, an hellen Tagen eine Sonnenbrille zu tragen. Besonders wichtig sei, so Ohrloff, dass die Brillengläser einen UV-Schutz bieten. Brillen ohne UV-Schutz dagegen schadeten mehr als sie nützen. Denn die Pupille stellt sich weit, wenn die Gläser verdunkeln. Ohne UV-Schutz im Glas dringe auf diese Weise noch mehr schädliche Strahlung in das Auge als ohne Sonnenbrille. Sonnenbrillen sollten über einen Breitband-UV-400-Schutz verfügen.
Nach dem Grauen Star und dem Glaukom ist AMD die dritthäufigste Ursache für Sehbehinderungen. Sie kann bis zur Erblindung führen. Betroffen ist auf der Netzhaut, der Retina, die Zone des schärfsten Sehens, genannt Makula.
RF