24.01.2019
Ein Bluttest, der Alzheimer bereits vor dem Ausbruch erkennen kann, eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung von Therapien. Schon lange bevor Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung auftreten, lässt sich der Krankheitsverlauf mit dem Test nicht nur verfolgen, sondern auch vorhersagen.
Bis zu 16 Jahre vor dem Eintreten von Demenzsymptomen kann der Bluttest bereits Veränderungen im Gehirn zeigen. Bei der Alzheimer-Krankheit sammelt sich das sogenannte Amyloid-Protein im Gehirn an und schädigt die Nervenzellen. Der Bluttest, den Forscher vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und des Universitätsklinikums Tübingen entwickelt haben, misst die Überreste dieser geschädigten Nervenzellen.
Dabei sind die absoluten Konzentrationen der Überreste weniger entscheidend als vielmehr deren zeitliche Entwicklung. Studienleiter Mathias Jucker sagte: „Wir konnten Vorhersagen über den Verlust von Hirnmasse und über kognitive Beeinträchtigungen machen, die dann zwei Jahre später tatsächlich eingetreten sind.“ Der Test zeige den Krankheitsverlauf sehr genau an und sei damit ein ausgezeichnetes Werkzeug, um in klinischen Studien neue Alzheimer-Therapien zu erforschen.
In der internationalen Studie mit 405 Personen wurde der Bluttest bei Personen mit einer genetisch bedingten Alzheimer-Krankheit eingesetzt. Bei dieser speziellen Form kann der Ausbruch relativ genau durch genetische Analysen vorhergesagt werden. So konnte der Bluttest bei diesen Menschen schon vor Beginn der Symptome eingesetzt und die Ergebnisse daraus beurteilt werden.
ZOU