02.12.2014
Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen? Das wohl kaum. Eine Auswirkung auf das Gehirn scheinen Stöße allerdings schon zu haben, wie US-Forscher berichten. Sie konnten beobachten, dass schon eine einzige Saison bei jugendlichen Football-Spielern zu Veränderungen im Gehirn führte.
Die Veränderungen zeigten sich in der weißen Hirnsubstanz, berichteten die Wissenschaftler um Christopher T. Withlow vom Wake Forest Baptist Medical Center in Winston Salem auf einer Radiologen-Tagung in den USA. Sie waren sowohl bei Football-Spielern zu beobachten, die stärkeren Erschütterungen ausgesetzt waren, als auch bei Spielern, die schwachen Erschütterungen ausgesetzt waren, so die Forscher. Bei stärkeren und häufigeren Erschütterungen sei der Einfluss jedoch größer gewesen als bei milderen und selteneren Stößen. Die Veränderungen, die im Gehirn zu sehen seien, entsprechen den Wissenschaftlern zufolge denen, die auch bei einem leichten Schädel-Hirn-Trauma auftreten – und das obwohl keiner der untersuchten Spieler eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte. Bislang sei noch unklar, ob diese Gehirnveränderungen auf lange Sicht negative Folgen hätten oder nicht.
Die Forscher hatten 24 Schüler zwischen 16 und 18 Jahren, die American Football spielten, eine Saison lang untersucht. Mit einem Spezialhelm hatten sie gemessen, wie häufig und stark die Köpfe der Spieler im Verlauf von Spielen oder beim Training Stößen und Erschütterungen ausgesetzt waren. Außerdem wurde das Gehirn sowohl vor als auch nach der Saison mit einer Technik gescannt, mit der kleinste Veränderungen in der weißen Hirnsubstanz festgestellt werden können. Die weiße Substanz besteht aus Millionen von Nervenfasern, die verschiedenste Gehirnbereiche miteinander vernetzen.
HH