Was ist das? - Definition
Unter einer Analthrombose versteht man schmerzhafte, bläulich gefärbte Knoten, die sich im Venengeflecht am Afterrand ausbilden und in denen sich mehrere kleine Blutgerinnsel befinden.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Äußere thrombosierte Hämorrhoiden
- Analvenenthrombose
- Perianalvenenthrombose
- Entzündeter Hämorrhoidalknoten
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Knoten am Afterrand entstehen, wenn durch eine starke Anstrengung mehrere kleine Blutgefäße im Venengeflecht am Afterrand platzen. Das passiert beispielsweise beim heftigen Pressen während des Stuhlgangs, bei heftigen Durchfällen, während einer Entbindung, aber auch bei schwerer körperlicher Anstrengung wie Gewichtheben. Durch das Platzen der Blutgefäße tritt Blut ins umliegende Gewebe aus, gerinnt und staut sich dort.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Charakteristisch sind rote bis blaurote, manchmal bläulich durchscheinende pralle Knoten, die oft pflaumengroß werden können und die sich am Afterrand ertasten lassen. Typischerweise verspüren die Betroffenen nach dem Stuhlgang einen plötzlichen Schmerz am After, der sie schlimmstenfalls bis zur Gehunfähigkeit behindert. Meist geht dem Schmerz eine schwere Anstrengung voraus.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Meistens platzen die Knoten von selbst oder bilden sich von selbst wieder zurück. Dann lässt der Schmerz spontan nach. Es können sich nach einer Analthrombose bleibende schmerzlose Hautläppchen, so genannte Marisken, bilden. Häufig kehren Analthrombosen immer wieder zurück.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Der Arzt muss abklären, ob sich hinter dem bläulichen, prallen Knoten nicht ein Analabszess oder eine Analfistel verbirgt. Hinter den Vorwölbungen am Afterrand können auch die "Überbleibsel" einer Analthrombose, die Marisken, stecken.
Verhaltenstipps
Patienten sollten mit einer akuten, schmerzhaften Analthrombose strenge Bettruhe einhalten. Manchmal tun kühlende Kompressen wohl.
Bearbeitungsstand: 21.11.2011
Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.