05.01.2018
Ein erholsamer Schlaf hilft Menschen, negative Gedanken und negative Erlebnisse zu verarbeiten. Dazu muss er jedoch lang genug sein. Diesen Schluss ziehen Forscher der Binghamton Universität in New York aus einer Studie, die sie im Fachjournal ScienceDirect veröffentlicht haben.
Menschen, die weniger als acht Stunden pro Nacht schlafen, leiden häufiger an Depressionen und Angstzuständen. Die Studienautorin und Psychologie-Professorin Meredith Coles erklärt: „Wir fanden heraus, dass Studienteilnehmer nach zu wenig Schlaf dazu tendieren, negative Gedanken nicht aus Ihren Köpfen zu bekommen. Das erschwert Ihnen, sich von negativen Reizen zu lösen, denen wir sie vorher aussetzten.“ Diese negativen Gedanken machten die Menschen auf die Dauer anfälliger für verschiedene Arten von psychologischen Störungen, wie Angst oder Depression, ist Coles überzeugt. Menschen mit ausreichend Nachtschlaf hatten keine Probleme, belastende Eindrücke aus ihren Gedanken zu verbannen.
In der Studie zeigten Coles und ihr Mitarbeiter Jacob Nota den Forschungsteilnehmern verschiedene Bilder, die eine emotionale Reaktion auslösen sollten. Die Experten verfolgten dann die Augenbewegungen der Teilnehmer, um festzustellen, worauf sie ihre Aufmerksamkeit lenkten. Wenn die Theorien von Coles und Nota stimmen, würden sich neue Therapieoptionen für psychische Erkrankungen ergeben. So könnte es bei der Behandlung von Angst und Depressionen sinnvoll sein, die Schlafzyklen von Patienten anzupassen.
SJG