29.05.2013
Eine Antibiotika-Therapie kann den unerwünschten Nebeneffekt haben, dass auch Darmbakterien abgetötet werden, die gar nicht schädlich sind. In der Folge können Durchfall auslösende Keime wie beispielsweise das Bakterium Clostridium difficile dort verstärkt Fuß fassen und ihr Unwesen treiben. Probiotika, die ihrerseits lebende Bakterien, oft Milchsäurebakterien, oder Hefepilze enthalten, können zwar diese Infektion mit Clostridium difficile nicht verhindern, die Nebenwirkung Durchfall aber schon, wie die Forscher bei einem Vergleich mehrerer Studien nun herausgefunden haben.
Insgesamt traten Durchfälle, die durch die Anwesenheit von Clostridium difficile verursacht worden waren, in 23 Studien mit zusammengenommen mehr als 4.000 Studienteilnehmern auf. Wurden zusätzlich zu den Antibiotika probiotische Mittel eingenommen, reduzierte sich die Zahl derer, die unter Durchfällen litten aber um 64 Prozent. So traten Clostridium-Durchfälle nur bei zwei Prozent der Teilnehmer auf, die Probiotika einnahmen, im Vergleich zu sechs Prozent bei jenen, die ein Scheinpräparat bekommen hatten.
Für Johnston und sein Team sind die Untersuchungen damit aber noch längst nicht am Ende. "Wir müssen noch erforschen, welche probiotischen Stämme in welcher Dosierung am besten wirken", so der Forscher. Auch sei noch unklar, wie sicher probiotische Mittel etwa für Menschen seien, deren Immunsystem geschwächt sei.
HH